Im Juni 2022 steht die zweite Generation des Kia Niro bei den Händlern. Es bleibt bei den drei Varianten Hybrid, Plug-in-Hybrid und Elektro. Trotzdem ändert sich einiges. Erste Infos zu Preisen, Technik und Reichweite.
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Neuer Kia Niro: Als Hybrid, Plug-in-Hybrid und Elektroauto
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Beim Elektro-Niro gibt es nur noch eine Batterie
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Preise ab 30.690 Euro für den Hybrid
Eines muss man den Koreanern lassen: Schnell sind sie, wenn es darum geht, alternative Antriebe zu entwickeln und zu den Kunden zu bringen. Bestes Beispiel: Der Kia Niro, der 2016 auf den Markt kam und ausschließlich mit alternativen Antrieben angeboten wurde. Zunächst war er als Hybrid und Plug-in-Hybrid zu haben, später folgte der rein elektrische e-Niro. Und zwar lange vor dem VW ID.3, in dessen Größenklasse sich der Niro bewegt.
Eine halbgare Lösung war er aber nicht: Mit seiner 64-kWh-Batterie hat er zusammen mit seinen Technikbrüdern Kia e-Soul und Hyundai Kona Electro sogar Maßstäbe in Sachen Reichweite und Verbrauch gesetzt.
Der neue Kia Niro kommt im Juni
Sein Nachfolger wird daran anknüpfen und einiges noch besser machen. Schon optisch zeigt der Neue ein größeres Selbstbewusstsein mit der ausdrucksstarken Front, den großen Heckleuchten im Bumerang-Design und der Keck geschwungenen C–Säuledie es auch in einer Kontrastfarbe gibt.
Wenn der neue Niro im Juni 2022 zu den Händlern rollt, bilden Hybrid und Plug-in-Hybrid wieder die Vorreiter, der elektrische Niro folgt einen Monat später. Bei dem motorischen Dreiklang bleibt es auch.
Preise ab 30.690 Euro für den Niro Hybrid
Los geht es zum Preis von 30.690 Euro für den Niro Hybrid, an dessen Antrieb sich nichts Wesentliches geändert hat. Nach wie vor arbeiten ein 32-kW-Elektromotor und ein 77 kW starker 1,6-Liter-Benziner Hand in Hand, sodass es auch bei der Systemleistung von 104 kW/141PS bleibt. Zudem erfolgt die Kraft wieder über ein sechsstufiges Doppelkupplungsgetriebe, was alle gern zur Kenntnis nehmen, die von den aufheulenden Motoren mit CVT-Getriebe bei Toyota oder Honda genervt sind. Der Niro schaltet dagegen ganz normal und automatisch, wie man es von einem Automatikgetriebe kennt.
Neuerung: Weil der Niro Hybrid rückwärts nun ausschließlich elektrisch fährt, konnte man sich einen Rückwärtsgang im Getriebe sparen – und somit 2,3 Kilogramm Gewicht.
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Niro Plug-in-Hybrid mit 65 km Elektroreichweite
Wo der Niro Hybrid aber mit seiner kleinen 1,32-kWh-Batterie nur sehr kurze Strecken rein elektrisch fahren kann, etwa durch eine 30er-Zone, geht der Niro Plug-in-Hybrid in Sachen Elektrifizierung noch einen Schritt weiter. Mit einer 11,1-kWh-Batterie soll er nach WLTP-Norm 65 Kilometer ohne den Verbrennungsmotor auskommen, ein E-Kennzeichen ist ihm somit sicher. Wenn davon in der Praxis 45 bis 50 rein elektrischer Kilometer übrig bleiben, ist das ebenfalls ein guter Wert für diese Fahrzeugklasse.
Pendler können dann meistens auf den Benziner verzichten, vorausgesetzt, sie laden den Plug-in immer auf. Eine neuartige Hochvoltheizung soll dafür sorgen, dass im Winter die elektrische Reichweite nicht zu sehr abnimmt.
Dem Plug-in-Hybrid gönnt Kia außerdem mehr Leistung: Statt vormals 141 PS leistet er nun stolze 183 PS, was zumindest die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h deutlich verbessert (9,6 statt 10,8 Sekunden), sich aber nicht auf die Höchstgeschwindigkeit auswirkt. Sie ist bei 168 km/h begrenzt.
Der Plug-in-Hybrid wird zum Listenpreis von 36.690 Euro angeboten und liegt somit nach Abzug der derzeitigen Förderung für Plug-in-Hybride von 6750 Euro sogar unter dem Hybrid. Damit ist der Plug-in momentan der bessere Deal.
64-kWh-Akku in der Elektroversion Niro EV
Die rein elektrische Variante hört nun auf den Namen Niro EV (vorher e-Niro) und ist ab 39.990 Euro zu haben. Nach Abzug der Förderung (9000 Euro) landet man auch bei ihm bei unter 31.000 Euro – alle drei Versionen sind somit momentan in etwa zum gleichen Preis zu erstehen! Welche Variante man wählt, kann auch getrost das persönliche Fahrprofil wählen. Abgeschafft wurde die Einstiegsversion des elektrischen Niro mit 39-kWh-Batterie, die ohnehin kaum einer gekauft hat.
Geblieben ist der größere Akku mit einer konstanten Kapazität von 64,8 kWh, aber einer leicht gesteigerte Reichweite (463 Kilometer im WLTP statt 455 beim Vorgänger). Weil sich der alte Niro schon sehr sparsam gezeigt und im praxisnahen ADAC Ecotest 395 Kilometer geschafft hat, könnte der Neue nun die 400-Kilometer-Marke knacken.
Nur 72 kW Ladeleistung an Schnellladesäulen
Eine CCS–Buchse für Schnellladesäulen ist zwar serienmäßig, doch mit einer Ladeleistung von maximal 72 kW gehört der Niro dort nicht mehr zu den Trendsettern (10 auf 80 Prozent Akku in 45 Minuten). Immerhin verspricht der Hersteller, dass sich das neue Modell nun länger mit hoher Leistung laden lässt und die Ladekurve nicht so rasch abfällt. An AC-Säulen zieht der Niro 11 kW.
Wird eine Ladesäule über das bordeigene Navi angewählt, bringt das Fahrzeug die Batterie an kalten Tagen schon mal auf die optimale Temperatur, damit die volle Ladeleistung erzielt werden kann. Über eine „Fahrzeug zu beladen„-Funktion kann der Niro EV auch Strom abgeben. Ob Elektrogrill oder Staubsauger: Externe Geräte lassen sich mit bis zu 3 kW betreiben.
An alles gedacht: Head-up-Display und Kleiderbügel
Innen wirkt der Niro sehr modern und luftig, das Armaturenbrett mit zwei 10,25-Zoll-Displays aufgeräumt, gegen Aufpreis ist sogar ein Head-up-Display zu haben. Platz gibt es geil sechs Zentimeter Längenzuwachs reichlich, selbst auf der etwas flach montierten Rückbank, wie wir bei Einer ersten Sitzprobe feststellen konnten. Auch an praktische Details hat sich Kia gedacht. In den Rückenlehnen der Vordersitze sind Kleiderbügel integriert, USB-Buchsen gibt es auch für die Fondgäste, und Smartphones lassen sich induktiv laden.
Hybrid und Plug-in-Hybrid verfügen über einen „Greenzone-Fahrmodus„, can also in bestimmten Bereichen, beim Befahren von Umweltzonen oder Wohngebieten etwa, automatisch auf Elektroantrieb umschalten.
Kia setzt außerdem auf Nachhaltigkeit: Der Dachhimmel besteht aus recycelten Tapeten, Bio-Polyurethan aus Eukalyptusblättern wird für die Sitze verwendet, und der Lack der Türverkleidungen ist frei von Benzol, Toluol und Xylol.
Fazit
Obwohl sich die Antriebe nicht revolutionär weiterentwickelt haben, kann man auch dem Niro Nummer zwei eine gute Karriere als Hybrid, Plug-in-Hybrid und Elektroauto vorhersagen. Für Antriebe, die sich die meisten Kunden aber entscheiden, dürften interessant werden.
Kia Niro/e-Niro: Technische Daten, Preis
Technische Daten (Herstellerangaben) |
KIA Niro 1.6 GDI Hybrid DCT6 (ab 06/22) |
KIA Niro 1.6 GDI PlugIn-Hybrid DCT6 (ab 06/22) |
KIA e-Niro (64,8 kWh) (ab 06/22) |
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Motorart |
Voll-Hybrid |
PlugIn-Hybrid |
Elektro |
Hubraum (Verbrennungsmotor) |
1.580 ccm |
1.580 ccm |
– |
Leistung maximal in kW (Systemleistung) |
104 |
135 |
150 |
Leistung maximal in PS (Systemleistung) |
141 |
183 |
204 |
Drehmoment (Systemleistung) |
Anm |
Anm |
255Nm |
Leistung maximal bei U/min. (Verbrennungsmotor) |
5.700 U/min |
5.700 U/min |
– |
Antriebsart |
Vorderseite |
Vorderseite |
Vorderseite |
Beschleunigung 0-100km/h |
10,4 Sek |
9,6 Sek |
7,8 Sek |
Höchstgeschwindigkeit |
165 km/h |
168 km/h |
167 km/h |
Reichweite WLTP (elektrisch) |
– |
65km |
463km |
CO2-Wert kombiniert (WLTP) |
79g/km |
29g/km |
0g/km |
Verbrauch kombiniert (WLTP) |
3,4l/100km |
1,3l/100km |
– |
Batteriekapazität (Netto) in kWh |
1,3 |
11,1 |
64,8 |
Ladeleistung (kW) |
– |
– |
DC:100,0 |
Kofferraumvolumen normal |
451 l |
348 l |
475 l |
Kofferraumvolumen dachhoch mit umgeklappter Rücksitzbank |
1.445 l |
1.342 l |
1.392 l |
Leergewicht (EU) |
1,474 kg |
1,594 kg |
1,757 kg |
Zuladung |
466 Kilo |
466 Kilo |
463 kg |
Anhängelast ungebremst |
600kg |
600kg |
300 Kilogramm |
Anhängelast gebremst 12% |
1.300 kg |
1.300 kg |
750 Kilo |
Garantie (Fahrzeug) |
7 Jahre oder 150.000 km |
7 Jahre oder 150.000 km |
7 Jahre oder 150.000 km |
Länge x Breite x Höhe |
4.420 mm x 1.825 mm x 1.545 mm |
4.420 mm x 1.825 mm x 1.545 mm |
4.420 mm x 1.825 mm x 1.570 mm |
Grundpreis |
30.690 Euro |
36.690 Euro |
39.990 Euro |
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Quelle: www.adac.de