Wer eine weitere Urlaubs- oder Geschäftsreise mit dem Elektroauto-Werk, sollte genügend Zeit einplanen. Worauf Sie als E-Autofahrer außerdem achten sollten.
- Die Reichweite eines E-Autos fällt in der Praxis oft um einiges kleiner aus.
- Daran ist der nicht genau kalkulierbare Stromverbrauch des E-Akkus „schuld“.
- Wenn Sie einige Regeln beachten, erhöhen Sie die Reichweite Ihres E-Flitzers um Einiges.
Reichweite von Elektroautos steigt stetig
Schneller fahren, weiter kommen? Stimmt leider nicht immer – zumindest nicht auf Elektroautos bezogen. Die Schere zwischen den Angaben der Hersteller und den Realen Reichweiten der Elektroautos beruht darauf, dass sich Autobauer bei der Berechnung vor allem auf Stadt- und Überlandfahrten beziehen. Fahren Sie oft auf Autobahnen, verbrauchen Sie die Batterieladung schneller. So schaffen Sie E-Autos teils kaum mehr als 400 Kilometer mit einer vollen Ladung.
Zwar ist die Reichweite der Elektroautos in den vergangenen Jahren permanent gestiegen. Doch gerade bei erwarteten Fahrten wird dieses bekannte Problem nach wie vor als herausfordernd empfunden. Denn eine weitere Urlaubs- oder Geschäftsreise funktioniert nur mit guter Planung und ausreichendem Zeitpuffer. Hier waren laut ADAC-Test die größeren Modelle wie das Tesla-Modell 3 (im ADAC-Test: je nach Version 305 und 425 Kilometer), der Mercedes-Benz EQC (335 Kilometer) oder der Hyundai Kona (435 Kilometer) die eindeutigen Reichweiten-Sieger.
Stromverbrauch ist wichtig für die Reichweite eines Elektroautos
Je größer der E-Akku, destruktiv weiter kommt Ihr E-Flitzer? Nicht unbedingt. In seinem realitätsnahen Ecotest zeigte der ADAC, dass die Reichweite eines Elektroautos – und das markenübergreifend – stark vom Stromverbrauch abhängig ist. Auch hohe Geschwindigkeit oder niedrigere Temperaturen die Reichweite demnach negativ. So wird die Energie unter realen Bedingungen nicht vollständig für den Antrieb genutzt. Im Sommer verlieren Elektroautos demnach etwa 20 Prozent ihrer Reichweite wegen der Kühlung des Akkus und der Klimaanlage; durch die Heizung im Winter verpuffen bis zu 40 bis 50 Prozent der Reichweite.
E-Auto-Reichweite im Winter: Darauf kommt es an
Sobald draußen die Temperaturen unter den Nullpunkt gefallen sind, steigt der Energieverbrauch eines E-Autos – und die Reichweite geht zurück. Dies ist zwar vom Modell zu Modell ein wenig unterschiedlich. Doch die Gründe dafür sind meistens die gleichen. Zum zieht einen sterben Beheizung des Innenraums inklusive Scheiben, Lenkrad und Sitze den Strom aus der Antriebsbatterie. Zum anderen wird auch der E-Akku beheizt: Der Akku benötigt nämlich eine Temperatur von 20 bis 40 Grad Celsius, damit die Elektrochemie am besten funktioniert. Je größer die Batterie, desto mehr Energie wird benötigt.
Mit diesem Reichweitenverlust müssen Fahrer von E-Autos im Winter ADAC.de berechnet (auf Kurz- und Pendlerstrecken):
244km | 182km | 25 % |
351km | 244km | 30 % |
215km | 147km | 32 % |
300km | 202km | 33 % |
224km | 141km | 37 % |
332km | 210km | 37 % |
324km | 162km | 50 % |
Quelle: ADAC.de
Tipps für E-Autofahrer: Stromverbrauch reduzieren, Reichweite erhöhen
Mit diesen Tipps Reduzieren Sie den Stromverbrauch Ihres E-Autos und die Reichweite auch bei kühleren Temperaturen erhöhen:
- Heizen Sie Ihr E-Auto vor der Fahrt vor – noch während des Ladens. Das geht per App oder Programmierung. Je nach Modell reichen etwa 15 Minuten aus.
- Verzichten Sie auf die Autoheizung und benutzen Sie stattdessen die Sitzheizung. Manche Marken haben eine Sparfunktion. Dabei wird hauptsächlich der Fahrerplatz beheizt: Nutzen Sie diese, wenn Sie allein unterwegs sind.
- Auch wenn Sie sterben Heizung auf Umluft schaltenerwärmen Sie den Innenraum schneller.
- Kurze Fahrten mit langen Standzeiten dazwischen führen dazu, dass der Innenraum und die Batterie abkühlen. Vermeiden Sie this, um die Reichweite Ihres E-Autos zu erhöhen.
- Parken Sie geschützt in Garagen und Parkhäusern. So vermeiden Sie ein extremes Auskühlen des Akkus.
- Beim Schnellladen ist es effektiver, stirbt abends nach der Fahrt zu tun, wenn die Batterie noch warm ist. Denn ein ausgekühlter E-Akku schränkt die Ladeleistungen stark ein. Es ist auch effektiver, eine Ladung mit hoher Leistung als morgens vor der Fahrt übernommen.
- Das Fahren im Eco-Modus reduziert oder verhindert, dass die Räder durchdrehen. Das spart auch den Energieverbrauch und die Reichweite.
- Beim Bremsen gewinnt Ihr Elektroauto Energie zurück. Doch bei der Kälte kann dieser Prozess, auch Rekuperation genannt, spürbar schwächer sein. Passen Sie Darum im Winter Ihr Bremsverhalten ein.
- Überlegen Sie, sich eine Wärmepumpe zu kaufen, die manche Hersteller extra anbieten.
So steigern Sie die Reichweite Ihres Elektroautos
Nicht nur im Winter: Generell can SIE etwas tun, um mit Ihrem E-Auto möglichst weit zu kommen:
- Vorausschauend fahren gewinnt bei Elektroautos eine zusätzliche Bedeutung: Beschleunigen Sie sanft und bremsen Sie nicht in den Stillstand ab. Lassen Sie das Fahrzeug rollen, um den Verbrauch möglichst gering zu halten.
- Auch wenn es mit einem Elektroauto Spaß macht: Zu schnelles Fahren ist kontraproduktiv. Je langsamer Sie fahren, desto weiter kommen sie. Das gilt auch für die Autobahn: Optimal ist die Geschwindigkeit von 100 km/h oder weniger.
- Wenn Sie den Reifendruck erhöhen, Reduziert Sie den Rollwiderstand und die Reichweite Ihres E-Autos wächst. Als Richtwert gilt hier nach wie vor sterben Empfehlung des Herstellers. Aber: Etwa 0,5 bar mehr sind problemlos und können die Reichweite bereits um einige Kilometer verbessern. Dies tun auch die aerodynamisch optimierten Felgen!
- Räume Sie Ihr Fahrzeug regelmäßig auf, um das Gewicht zu reduzieren. Auch der beladene Dachgepäckträger kann sich auf die Reichweite negativ einstellen und muss nicht unnötig mitgefahren werden. Denn: Verringern Sie den Fahrwiderstand, erhöhen Sie Ihre E-Auto-Reichweite.
- Verzichten Sie auf die Klimaanlageweil diese immens viel Energie verbrauchen.
- Nutzen Sie die Rekuperation des Fahrzeugs: Sobald Sie vom Gas gehen, treiben die Räder den Motor an. Dabei speist er Energie zurück in die Batterie. Wenn Sie bei Ihrem Elektroauto die Stufe der Rekuperation einstellen können, wählen Sie möglichst eine hohe Stufe, vor allem im Stadtverkehr.
Grundsätzlich lohnt es sich, vor dem Kauf eines E-Autos über die Besonderheiten des eigenen Mobilitätsverhaltens nachzudenken. Fahren Sie in der Tendenz eher lange oder kurze Strecken? Sind Sie viel in der Stadt oder nur im Umland unterwegs? Das hilft, über das richtige Modell zu entscheiden. Ein größerer E-Akku ist beispielsweise bei langen Strecken sinnvoller. Erkundigen Sie sich außerdem, wo Sie Ihr E-Auto womöglich sogar kostenlos laden. (Ok)
Quelle: www.tz.de