Tesla öffnet sein „Supercharger“-Schnellladenetz seit Ende 2021 für Elektroautos anderer Marken. Auf den Testbetrieb an ersten Standorten in den Niederlanden folgte Anfang dieses Jahres die Freigabe eines weiteren Superchargers für Fremdmarken in Norwegen und in Frankreich. Nun wird mit dem Projekt in zusätzliche europäische Länder expandiert.
Elektroautos, die nicht von Tesla stammen, können jetzt auch einen ersten Supercharger in Österreich, Belgien, Spanien, Schweden und Großbritannien mit der Tesla-App laden. Das teilt der US-Hersteller über seinen Twitter-Account „Tesla Charging“ mit, der über Neuigkeiten rund um das unternehmenseigene Schnellladenetz und weitere Ladethemen informiert.
Mit der neuesten Phase des Pilotprojekts zur Öffnung der Supercharger-Infrastruktur sind 80 neue Standorte hinzugekommen. In ganz Europa gibt es jetzt mehr als 200 geöffnete Supercharger-Stationen mit mehr als 2900 nutzbaren Ladesäulen, erklärt das Unternehmen gegenüber Teslamag.de. Damit betreibe Tesla an der zweiten Zahl das größte öffentliche Netz für schnelles Elektroauto-Laden in Europa.
In Deutschland können nach wie vor nur Tesla-Fahrzeuge an Superchargern Strom ziehen. Hierzulande gibt es mittlerweile gut 120 Standorte. Wann in Deutschland die Öffnung beginnen soll, ist nicht bekannt. Tesla-Chef Elon Musk hat aber erklärt, dass eine weltweite Freigabe des Supercharger-Netzes für Fremdmarken geplant ist. Damit die Stationen nicht überlastet werden, sollen in den nächsten drei Jahren verstärkt neue Supercharger installiert werden.
Will man mit einem Elektroauto einer anderen Marke die rot-weißen Ladesäulen nutzen, muss die Tesla-App für Smartphones heruntergeladen und ein Konto bei dem Unternehmen eröffnet werden. Anschließend lassen Sie sich Standorte suchen, die auch andere Elektroautos mit dem europäischen Schnellladestandard CCS akzeptieren. Nach dem Hinzufügen einer Zahlungsmethode kann das Fahrzeug angeschlossen und der Ladevorgang über die App gestartet sowie auch wieder beendet werden.
Die Supercharger-Preise für fremde Elektroautos sind höher als die für das Laden von Teslas. Auch die Kunden des Unternehmens kommen mittlerweile je nach Land nicht mehr besonders günstig weg. Zu Beginn waren Supercharger noch für alle Tesla-Fahrer kostenlos. Später wurde dann zunächst auf jährliche Freikontingente umgestellt, seit einiger Zeit müssen alle Neukunden für die Supercharger-Nutzung zahlen. In Deutschland ist die Gebühr zuletzt deutlich gestiegen: Seit Mai liegen die Preise zwischen 56 und 58 Cent pro Kilowattstunde (kWh) Strom. Damit sind Supercharger nicht mehr günstiger als die Säulen der EnBW, die in Deutschland das größte Schnellladenetz für Elektroautos aller Marken bietet.
Quelle: ecomento.de