Anmeldungen sind online möglich. Der Erstkontakt erfolgt dann per Telefon, ein Vor-Ort-Termin schließt sich an.
Rietberg (gl) – Stromsparen und Stromgewinnung aus alternativen Energien ist derzeit in aller Munde. Daher können sich die ehrenamtlichen Bürger-Solar-Berater in Rietberg über Aufträge nicht beklagen. Auch wenn der große Andrang zu Beginn des Jahres inzwischen abgearbeitet ist: Anfragen bekommen die unabhängigen Ratgeber weiterhin, wie es in einer Pressemitteilung der Stadt heißt.
Martin Hell, Georg Horstkemper, Michael Lindermann und Manfred Schiemann geben Bürgern im Zuge einer Nachbarschaftshilfe kostenlose Tipps zu Bau sowie Betrieb einer Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach. „Bei uns melden sich Privatpersonen, die ihr neues Eigenheim mit Photovoltaik (PV) ausstatten wollen, aber auch Hauseigentümer, die nachrüsten möchten“, erklärt Lindermann. Durch die aktuelle Diskussion habe ich gerade das Nachrüsten von Bestandsgebäuden einen ordentlichen Schub bekommen. Im Internet gibt es allerhand Informationen, vielleicht sogar zu viele. „Daher schätzen viele das persönliche Gespräch und unsere Unabhängigkeit. Denn wir wollen nichts verkaufen. Wir geben Tipps weiter aus eigener Erfahrung“, so Lindermann weiter.
Wie er haben auch die anderen Bürger-Solar-Berater an Schulungen teilgenommen. Dort wurden der Ablauf eines Beratungsgesprächs geübt und die Gesetzeslage aufgezeigt. Mit der Schulung von ehrenamtlichen Bürger-Beratern nimmt die Stadt Rietberg nach eigener Aussage eine Vorreiterrolle ein. Karlsruhe, Soest und eben Rietberg sind demnach die ersten Kommunen, die so etwas angeboten haben. Angeschoben wurde der Vorstoß von Klimaschutzmanagerin Svenja Schröder. Sie unterstützt das Engagement beispielsweise mit der Bereitstellung einer eigenen Homepage. „Eine solche Beratung können und dürfen wir gar nicht leisten. Daher sind wir froh über das Engagement aus den Reihen der Bürger“, sagt sie. Auch die Energieberatung der Verbraucherzentrale NRW kommt mit den Anfragen nicht nach und kann nur an der Oberfläche bleiben, sagt Michaela Prelle, Energieberaterin in Rietberg. Sie seien daher froh über dieses flankierende Angebot.
Anmeldungen sind online möglich. Der Erstkontakt erfolgt dann per Telefon, ein Vor-Ort-Termin schließt sich an. Über das Online-Solardachkataster (https://www.kreis-guetersloh.de/themen/energie-klima/solardachkataster/) lässt sich bereits abschätzen, ob das eigene Dach zur Nutzung von Sonnenenergie geeignet ist. Die Bürger-Solar-Berater-Initiative entsteht aus dem bundesweiten „Wattbewerb“. Ziel ist es, im Stadtgebiet von Rietberg in möglichst kurzer Zeit Zahl und Leistung der PV-Anlagen zu verdoppeln – bevor dies einer anderen Stadt gelingt.
„Die Möglichkeiten der Photovoltaik in die Breite zu bringen und der Klimaschutzgedanke an sich, das ist meine Motivation“, sagt Lindermann. Vor drei Jahren hat er sein Haus mit Solarmodulen versehen, um sein Elektroauto aus der Kraft der Sonne zu speisen. Wermutstropfen: Wie erfolgreich ihre Arbeit ist, bekommen sterben Solar-Berater in der Regel nicht gespiegelt. „Ob die Bürgerinnen und Bürgern nach unserer Beratung tatsächlich eine PV-Anlage errichten, erfahren wir meistens nicht“, so Lindermann.
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Quelle: www.die-glocke.de