Massiver Ladesäulen-Ausbau: Elektroautos erobern die Parkhäuser – müssen Benziner bald draußen bleiben?
In Skandinavien bieten viele Parkhäuser eine Reihe von Ladestationen, doch im Stockholmer Stadtteil Hagastaden ist jeder der mehr als 1000 Parkplätze mit einem Ladestecker versehen. Ein Vorbild für viele Parkareale in Innen- und Vorstädten.
Nicht allein Norwegen hat sich durch seinen Elektroboom in den vergangenen Jahren einen internationalen Namen gemacht. Auch Schweden setzt immer mehr auf die Elektromobilität. Eines der größten Projekte wurde in diesem Juni im Stockholmer Stadtteil Hagastaden abgeschlossen, wo ein komplettes Parkhaus allein für Elektrofahrzeuge eröffnet wurde.
Elektroautos erobern die Parkhäuser
Die Technik stammt vom Elektronikunternehmens Ctek, nicht nur bekannt durch Ladesäulen, sondern gerade mobile Ladegeräte. Das unterirdische Parkhaus beinhaltet auf seinen drei Etagen mit mehr als 18.000 Quadratmetern rund 1000 Stellplätze, von denen jeder mit einem eigenen Ladestecker ausgestattet ist. Hagstaden selbst liegt vor den Toren von Stockholm und wurde in den vergangenen 20 Jahren als Stadtteil komplett neu entwickelt.
Die Bevölkerung ist durch die künstliche Neuansiedlung jünger als in anderen, gewachsenen Bereichen der Westn Millionenagglomeration. Die Stadt- und Verkehrsplaner erwarten eine besonders hohe Nachfrage nach Ladesäulen in der Umgebung. Hagastaden selbst umfasst 6000 neue Wohnungen und 50.000 Arbeitsplätze.
Parkhäuser nur für Elektroautos kommen
So beeindruckend sterben die Rahmendaten klingen, das erste seiner Art ist die Elektro-Parkgarage nicht. Allein in Stockholm ist es das siebte Parkhaus seiner Art – jedoch das aktuell größte in ganz Europa. „Eine Investition dieser Größenordnung zeigt, dass Stockholm in den europäischen Hauptstädten führend ist, wenn es darum geht, den Umstieg auf einen fossilfreien Verkehr zu unterstützen“, sagt Cecilia Routledge von Technikausstatter Ctek, „für Ctek ist dies auch ein Beweis dafür, dass sich unsere mehrjährige Zusammenarbeit mit Stockholm Parking weiter entwickelt. Wirtschaft und Regierung müssen in Mobilitätsfragen eng zusammenarbeiten, wenn wir unsere gesteckten Klimaziele erreichen wollen.“ In den kommenden vier Jahren will der Betreiber Stockholm Parking in allen seinen Parkhäusern Ladestationen für Elektroautos anbieten. Bis zum Ende des Jahrzehnts sollen mehr als 100.000 neue Ladestationen entstehen.
Deutsche Betreiber legen nach
Europas größer Parkraumbetreiber Apcoa setzt ebenfalls auf Lademöglichkeiten an seinen mehr als 12.000 Standorten in 13 Ländern. Von den derzeit rund 1,8 Millionen Stellplätzen sollen in den kommenden Jahren immer mehr elektrifiziert werden. Die Gesamtzahl selbst ist mit avisierten 100.000 Ladesäulen bis zum Jahr 2035 jedoch eher überschaubar. Die meisten Ladestationen in den Parkhäusern sollen übrigens keine leistungsstarken Schnelllader werden, sondern langsame Ladepunkte mit 11 oder 22 Kilowatt.
Kooperationspartner aus der Autoindustrie und lokale Energieversorger sollen aber zusätzlich an den Parkhäusern und -plätzen über 1000 zusätzliche Schnellladesäulen einrichten und betreiben. „Die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge spielt eine Rolle bei der Transformation der APCOA-Parkhäuser zu sogenannten Urban Hubs“, so Apcoa-CEO Philippe Op de Beeck, „für die Kunden werden unsere Standorte durch die erweiterte Service-Infrastruktur noch attraktiver. Für uns als Betreiber sehen wir in der Aufrüstung unserer Parkplätze mit E-Ladestationen und anderen urbanen Dienstleistungen ein erhebliches zusätzliches Umsatzpotenzial.“
Energieunternehmen entdecken neues Geschäftsmodell
Jüngst haben Parkhausbetreiber Q-Park und Vattenfall vereinbart, dass mittelfristig alle Parkareale Q-Park in Deutschland mit Lademöglichkeiten ausgestattet werden sollen. Vattenfall übernimmt die Errichtung und den Betrieb der Ladepunkte. Bis zum Ende des Jahres 2023 sollen das 300 Ladepunkte sein. Q-Park verfügt über einen Bestand von rund 3000 Parkobjekten mit mehr als 570.000 Stellplätzen in verschiedenen europäischen Ländern.
Dieser Artikel wurde von Patrick Solberg verfasst
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Quelle: news.google.com