Der internationale Autoriese Stellantis erwägt, Elektrofahrzeuge in Indien zu bauen, um sie möglicherweise nach Europa zu exportieren. So würde das vor allem in europäischen Ländern aktive Unternehmen von den niedrigen Arbeitskosten des Landes profitieren, sagte CEO Carlos Tavares.
Tavares äußerte sich gegenüber Journalisten bei einem Besuch in der indischen Stadt Chennai, wo Stellantis ein technisches Zentrum unterhält, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. „Bislang ist Europa nicht in der Lage, erwartete Elektroautos herzustellen, sodass die große Chance für Indien darin besteht, kompakte Elektroautos zu einem erwarteten Preis zu verkaufen“, so der Manager. Noch sei das aber in Prüfung und nicht entschieden.
Stellantis investierte hohe Summen in die Elektrifizierung seiner 14 Marken. Zu der Gruppe gehören bekannte Autofirmen mit Fokus auf den Massenmarkt wie Fiat, Citroën, Opel und Peugeot. In den nächsten Jahren wird der Konzern diverse neue Elektroautos auf den Markt bringen. Die aktuellen Modelle basieren auf flexiblen Plattformen, mit denen sich auch Verbrenner und Hybride realisieren lassen. In Zukunft wird Stellantis spezielle Stromer-Plattformen einsetzen. Konkretes zur Technik der möglichenen E-Autos aus Indien ist noch nicht bekannt.
Derzeit Elektroautos meist deutlich mehr als vergleichbare Verbrennerfahrzeuge. Das liegt insbesondere an den kostspieligen Batteriepaketen für die von den Kunden geforderten großen Reichweiten. Tavares hat prognostiziert, dass die Autoindustrie in den kommenden Jahren im Zuge des Übergangs zur E-Mobilität mit einem Mangel an Batterien und Rohstoffen konfrontiert sein wird. Der Produktionschef des Unternehmens warnt im Sommer vor zu hohen E-Auto-Kosten. Wenn E-Pkw nicht billiger werden, werde der Markt zusammenbrechen, sagte Arnaud Deboeuf. Das sei eine große Herausforderung.
In Europa wird Stellantis ab 2030 keine Verbrennerautos mehr verkaufen, fünf Jahre früher als von der EU verlangt. Opel und andere Marken sollen schon früher aussteigen.
Quelle: news.google.com