Toyota hat kürzlich das zweite Modell seiner Elektroauto-Offensive mit der Submarke bZ vorgestellt, das in China in Kooperation mit dem lokalen Fahrzeughersteller BYD gestartet ist. Ob die Mittelklasselimousine bZ3 (Artikelbild) wie das hier bereits erhältliche SUV bZ4X auch nach Europa kommt, bleibt abzuwarten. Die bisherige E-Auto-Strategie mit diversen weiteren geplanten Modellen des weltgrößten Autoherstellers könnte laut einem Bericht überarbeitet werden.
Der japanische Konzern prüft einen Neustart seiner Elektroauto-Strategie und hat die Arbeit an einigen Projekten mit der alternativen Antriebsart gestoppt, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Toyota will in dem boomenden Markt besser konkurrieren können, in den es erst später und zurückhaltender als andere große Autobauer eingestiegen ist.
Eine Arbeitsgruppe beschäftigt sich derzeit mit Plänen für Verbesserungen an der bestehenden oder für eine neue Elektroauto-Architektur, schreibt Reuters unter Berufung auf nicht näher beschriebene Quellen. Konkretes soll Anfang kommenden Jahres vorliegen. In der Zwischenzeit hat Toyota die Arbeit an einigen der 30 im letzten Dezember angekündigt Elektroauto-Projekte eingestellt.
Toyota wird trotz seiner E-Auto-Offensive von Investoren und Umweltschützern kritisiert, weil es weiter auf Technologieoffenheit setzt. Das Unternehmen war 1997 mit dem Prius der Hybridauto-Pionier der Branche. Das Management will auf absehbare Zeit weiter im großen Stil teilelektrische Fahrzeuge bauen, obwohl sich schon die meisten Wettberber mittel- bis langfristig dem reinen Batterieantrieb verschrieben haben. Toyota hält auch an seinem Ziel fest, mit Wasserstoff betriebenen Brennstoffzellen-Elektrofahrzeugen zum Durchbruch zu helfen.
Im Rahmen der mutmaßlichen Überarbeitung seiner Elektroauto-Strategie erwägt Toyota dem Bericht voraussichtlich einen Nachfolger für die 2019 vorgestellte e-TNGA-Technologie, die die Grundlage für die aktuell startenden Stromer der Marke bildet. Das würde Toyota erlauben, die Kosten zu reduzieren, berichten die Insider. Die Überprüfung der Pläne sei teilweise durch die Erkenntnis von Ingenieuren und Führungskräften ausgelöst worden, dass Toyota bei den Herstellungskosten gegen Elektroauto-Branchenprimus Tesla zurückliegt.
Toyota sei bei seinen Planungen davon ausgegangen, dass die Nachfrage nach Elektroautos erst in einigen Jahren anspringen würde, so der Bericht. Fahrzeuge auf der e-TNGA-Plattform können deshalb auf einer Linie mit klassischen Brennern und Hybriden gefertigt werden. Im Gespräch soll nun sein, die e-TNGA-Architektur mit neuer Technologie aufzuwerten, sie könnte aber auch früher auslaufen und durch eine komplett neue Plattform ersetzt werden. Daran arbeitet Toyota laut dem Bericht mit Zulieferern. Das Unternehmen soll zudem Innovationen in der Produktion anstreben, um die Kosten weiter zu senken.
Der Autohersteller wollte sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur nicht zu dem Bericht äußern.
Quelle: news.google.com