Seit einem halben Jahr fahren wir ausschließlich elektrisch und sind mit unserem ID.3 sehr zufrieden. Aber seit den ersten kalten Herbsttagen macht sich ein Problem bemerkbar, welches dann doch an den Nerven zerren kann. Die Reichweite verringert sich erheblich.
Studie belegt starke Kürzung der Reichweite
Das ist ein spürbarer Faktor und einige haben das wohl auch schon ausgerechnet. Beim ID.3 soll sich die Reichweite im Winter um schnell 30 Prozent verringern. Das hat eine Studie der Hochschule Wismar herausgefunden, die ich aus persönlichen Erfahrungen vollständig bestätigen kann.
Hatte der ID.3 im Sommer im besten Fall einen Durchschnittsverbrauch von nur 13,3 kWh auf 100 Kilometer, ging der Verbrauch während der Studie im Winter auf rund 17 kWh hoch. Diese Zahlen werden je nach Profil anders aussehen, jedoch ist der Unterschied entscheidend. Dieser ist Eklatant.
Eigene Reise wird zur Zitterpartie
Wir hatten zuletzt eine Reise nach Dresden, die ziemlich genau 125 Kilometer auf der Autobahn betrug. Eigentlich wäre es mit unserem ID.3 (58 kW) kein Thema gewesen, mit dem Restakku auch wieder zurückzufahren. Doch die Temperatur von deutlich unter 10° machte uns einen Strich durch die Rechnung.
Unser Kurzurlaub wurde nach einer Stunde von einer Fraktur am Bein meines Sohnes unterbrochen. Nach fast 4 Stunden Krankenhaus sollte es doch wieder nach Hause gehen. Exakt 50 Prozent Akku verblieben uns hierfür. 30 Kilometer vor Ankunft war eine Zwischenladung notwendig, um nicht das Risiko einzugehen zu müssen, mit 0 Prozent anzukommen.
Ich mag Winter nicht, mein Auto auch nicht
Unsere Autobahnreichweite bei Geschwindigkeiten von maximal 130 km/h liegt derzeit trotz voller Akkuladung bei unter 250 Kilometer. Noch weniger, wenn man sich einen Puffer für die nächste Ladesäule beibehält, um ganz sicherzugehen. Im Sommer sah das anders aus, da waren mindestens 300 Kilometer drin, meistens sogar mehr.
Meine Eltern fahren einen DS3 Etense, der im Winter eine noch viel größere Katastrophe bzgl. Reichweite ist. Natürlich ist das kein Langstreckenfahrzeug, aber unter 200 Kilometern sind meines Erachtens auch definitiv keine Langstrecke.
Ich benötige keine 500 Kilometer Reichweite und eine Zwischenladung für ein paar Minuten ist auch kein Beinbruch. Aber selbst mit einer 58 kW Batterie deutlich unter 300 Kilometer weit zu kommen, finde ich nicht gerade attraktiv. Wirklich mies ist letztendlich die große Differenz von Sommer zu Winter. Ein bisschen wie bei WLTP vs. echte Reichweite.
Quelle: news.google.com