Die staatliche Kaufprämie bei der Neuanschaffung eines Elektroautos soll zum Kauf animieren. Doch nicht mehr jeder wird sie in voller Höhe bekommen.
Berlin – Hat der Anteil an Elektro- und Hybridautos im Jahr 2017 bei Neuzulassungen noch gerade einmal knapp mehr als drei Prozent betragen, waren nur vier Jahre später mehr als vier von zehn neu zugelassenen Autos Fahrzeuge mit E-Antrieb. Der Markt für E-Autos boomt somit, während sich Autofahrer 2023 auf Änderungen einstellen müssen.
Ein Grund für den E-Auto-Boom in Deutschland dürften die hierzulande vor einigen Jahren eingeführten Umweltbonus sein, der seitdem dem Käufer eine üppige Unterstützung mit einem staatlichen Anteil sowie einem Anteil des Herstellers bei der Anschaffung eines E-Autos zusichert. Durch die sogenannte Innovationsprämie hat sich die staatliche Prämie vor zwei Jahren sogar noch mal erhöht. Doch für das Jahr 2023 steht auch hier eine Änderung ins Haus.
Bislang konnte Käufer von batteriebetriebenen Autos bis zu 9.000 Euro Prämie abstauben. Wer sich einen Plug-In-Hybriden zulegte, erhielt immerhin noch bis zu 6.750 Euro Unterstützung. Die Kaufprämie wurde unabhängig vom Listenpreis des Fahrzeugs ausgeschüttet. Sie sollen den Umstieg auf die umweltfreundlicheren Antriebsarten attraktiver machen und erleichtern.
E-Auto-Kaufprämie in Gefahr: E-Auto-Käufer stehen unter großem Druck
Doch klar war bereits von Anfang an: Die Kaufprämie soll nur befristet ausgeschüttet werden. Bereits ab dem 1. Januar 2023 werden E-Autos nicht mehr so stark gefördert wie noch vor dem Jahreswechsel. Experten prognostizieren unter anderem einen Einbruch der Absatzzahlen für das kommende Jahr. Im Detail bedeutet sehen sterben Änderungen so aus:
- Der staatliche Fördersatz von Autos, die laut Liste weniger als 40.000 Euro kosten, werden nicht mehr mit 6.000 Euro, sondern nur noch mit 4.500 Euro gefördert.
- Für Autos mit Listenpreis zwischen 40.000 und 65.000 Euro sinkt der Zuschuss vom Staat von 5.000 auf 3.000 Euro.
- Fahrzeuge mit einem Listenpreis von mehr als 65.000 Euro erhalten weiterhin keine Förderung.
- Plug-In-Hybride werden ab dem 1. Januar 2023 gar nicht mehr gefördert.
- Ab dem 1. September 2023 erhalten nur noch Privatkunden die Förderung.
- Zudem soll der Fördertopf gedeckelt werden: für 2023 auf 2,1 Milliarden Euro, für 2024 auf 1,3 Milliarden Euro.
- Ab dem 1. Januar 2024 soll der Förderanteil noch weiter sinken.
Das Problem für viele E-Auto-Käufer: Sie können das Fördergeld erst nach abgeschlossener Zulassung beantragen – und nicht schon ab dem Zeitpunkt des Abschlusses des Kaufvertrags. Damit wird die Zeit für die Käufer knapp, denn viele Zulassungsstellen schließen Ende des Jahres 2022 über die Feiertage. Deshalb haben der Verband der Automobilindustrie (VDA), der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) und der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) in Brief an die kommunalen Spitzenverbände dazu aufgefordert, „die Arbeitsfähigkeit der Kfz-Zulassungsstellen auch in den letzten Tagen dieses Jahres aufrechtzuerhalten“.
Neue Regeln bei der Kaufprämie für E-Autos: Keine Gnadenfrist für E-Auto-Käufer in Sicht
Zumindest der Bund hält an seinen Plänen fest: „Maßgeblich für die Förderung bleibt weiterhin das Datum des Förderantrags, der die Fahrzeugzulassung voraussetzt“, sagt eine Sprecherin des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gegenüber dem „Handelsblatt“. Dementsprechend bedeutet das: Wer sich die Prämie in voller Höhe noch sichern möchte, sollte sich beeilen. Doch es gibt für alle Betroffenen noch eine Möglichkeit, wie sie wichtige Zeit sparen können.
Quelle: news.google.com