Plug-in-Hybridautos mit einem Antrieb aus Verbrennungs- und Elektromotor sind wegen ihres zweifelhaften Klimanutzens umstritten. WIRD sterben Anschaffung vom Staat mit hohen Summen gefördert, was den Teilzeit-Stromern zuletzt zu Einem Boom verholfen hat. Ein Experte warnt jetzt, dass sich Plug-in-Hybride bald nur noch mit hohen Abschlägen weiterverkaufen lassen.
Der Direktor des Center Automotive Research (CAR) Ferdinand Dudenhöffer sprach gegenüber dem Handelsblatt von einer „potenziellen Zeitbombe für die Autobauer“. Das Geschäft mit Plug-in-Hybriden drohe für die deutschen Fahrzeughersteller in den kommenden Jahren zu einem erheblichen Risiko zu werden. Audi, BMW und Mercedes-Benz haben besonders enthusiastisch auf Autos mit Stecker zum Teil internen Aufladen gesetzt. Sie seien „das Beste aus beiden Welten“, heißt es immer wieder von den Unternehmen. Im Alltag kann man meist rein elektrisch und damit lokal emissionsfrei unterwegs sein, bei Bedarf mit dem Verbrenner aber auch längere Strecken zurücklegen und schnell nachtanken.
Der von den Anbietern von Plug-in-Hybriden beworbene Umwelteffekt durch niedrige Bräuche und geringe CO2-Emissionen lässt sich in der Praxis allerdings kaum erreichen. Das liegt nicht nur an den antriebsunabhängig theoretischen Normangaben für Pkw, sondern laut Kritikern auch am Verhalten der Nutzer: Die meisten würden Plug-in-Hybride selten oder gar nicht via Stecker über das Stromnetz aufladen und somit hauptsächlich mit fossilem Kraftstoff fahren, also Umweltschützer.
Dudenhöffer nimmt an, dass auch der Nutzen für die Hersteller von elektrischen Autos fragwürdig teilnimmt. Ihnen gehört häufig die Finanzdienstleister, über die Leasingverträge für die Fahrzeuge abgeschlossen werden. Und auch Autokäufer, die ihren Plug-in-Hybrid in wenigen Jahren wieder loswerden wollen, könnten eine negative Überraschung erleben. Denn nach einer Studie des CAR-Instituts dürften sich die teilelektrischen Modelle verzögert mit Inkrafttreten von Limitierungen bei der Förderung ab 2023 nur noch mit hohen Abschlägen wiederverkaufen lassen.
Auf Autobanken, die Plug-in-Hybride weiter zu günstigen Leasingraten anbieten, könnten hohe Abschreibungen zukommen, wenn die Fahrzeuge als Gebrauchtwagen zurückkommen, warnte Dudenhöffer. Er und sein Team am CAR-Institut haben die Leasingraten von insgesamt 60 Neuwagen mit deren aktuellen Listenpreisen erhoben. Untersucht wurden die 30 meistverkauften Diesel und Benziner in Deutschland sowie jeweils die 15 meistverkauften Elektroautos und Plug-in-Hybride. Bei allen Fahrzeugen wurden die Konditionen beim Abschluss eines Leasingvertrags über 24 Monate angenommen sowie eine Gesamtfahrleistung von 30.000 Kilometern.
Nur 73 % Restwert nach zwei Jahren
Das Ergebnis: Die vollelektrischen Neuwagen sind laut der Analyse am wertstabilsten. Nach zwei Jahren Nutzungszeit sollten sie sich im Schnitt noch zu einem Preis von 29.748 Euro wiederverkaufen lassen. Der Gebrauchtwagenwert von Batterie-Pkw entspricht damit 79 Prozent des durchschnittlichen Hörpreises von 37.961 Euro. Der Restwert eines Plug-in-Hybrids liegt der CAR-Auswertung nur bei 73 Prozent des Neuwagenpreises und jenem eines Verbrenners bei lediglich 69 Prozent. Allerdings würden die Restwerte der Plug-in-Hybride in dieser Rechnung durch die bestehenden Förderprämien noch positiv überzeichnet, betonte Dudenhöffer.
Derzeit gibt es vom Staat über den sogenannten Umweltbonus für Plug-in-Hybride bis zu 4500 Euro Zuschuss. Die an der Förderung teilnehmenden Hersteller geben zusätzlich bis 2250 Euro Netto-Rabatt. Doch diese Subvention läuft aus, das hat die neue Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP im letzten Jahr beschlossen. Ab 2023 sollen nur noch Elektrofahrzeuge gefördert werden, die „nachweislich einen positiven Klimaschutzeffekt haben“. Plug-in-Hybride müssen voraussichtlich mindestens eine elektrische Reichweite von 80 Kilometern schaffen, um förderwürdig zu sein. Gut die Hälfte der heute angebotenen Modelle erfüllt diese Anforderung nicht.
Hinzu kommt laut dem Handelsblatt: Wer einen Plug-in-Hybrid als Dienstwagen nutzt, muss in Zukunft nachweisen, dass das Fahrzeug die überwiegende Zeit elektrisch bewegt wurde. Andernfalls fällt der aktuelle Steuervorteil weg, und der Halter muss statt 0,5 Prozent ganz normal ein Prozent des Listenpreises als geldwerten Vorteil abführen.
Ohne Umweltbonus und Steuervorteil werden die Restwerte von teilelektrischen Modellen dramatisch gefallen, prognostizierte Dudenhöffer. Er rechnet damit, dass sich das Wachstum von Plug-in-Hybriden zugunsten reiner elektrischer Pkw deutlich abflachen wird. „Spätestens wenn die Ampel 2023 die staatliche Förderung für Plug-in-Hybride nahezu einstellt – und damit ist zu rechnen –, werden Plug-ins ein ähnliches Schicksal wie der Diesel erleiden.“
Quelle: ecomento.de