Eine neue Studie, entstanden am Center Automotive Research (CAR), warnt vor einem drastischen Wertverlust bei Plug-in-Hybriden und Verbrennern. CAR-Direktor Ferdinand Dudenhöffer spricht im Handelsblatt sogar von einer „potenzielle Zeitbombe für die Autobauer“. Einbrechende Restwerte sollen für Verbraucher und Käufer wie auch Autobanken, welche die Fahrzeuge verleasen, ein hohes Finanzrisiko darstellen.
Der Studie soll sich die ohnehin umstrittenen Teilzeitstromer angekündigt mit Inkrafttreten der massiven Limitierungen bei der Förderung ab 2023 nur noch mit hohen Abschlägen wiederverkaufen lassen, wie das Handelsblatt exklusiv aus der Analyse zitiert. Autobanken könnten demnach hohe Abschreibungen drohen, wenn die Leasing-Rückläufer als Gebrauchtwagen zurückkommen. Selbiges Drohe bei Brenner-Fahrzeugen.
Für seine Analyse hat das CAR-Institut die Leasingraten von insgesamt 60 Neuwagen mit deren aktuellen Listenpreisen erfasst. Es handelt sich um die 30 meistverkauften Diesel und Benziner in Deutschland sowie jeweils die 15 meistverkauften reinen Elektroautos und Plug-in-Hybride. Zugrunde gelegt wurde bei allen 60 Modellen ein 24 Monate dauernder Leasingvertrag mit einer Gesamtfahrleistung von 30.000 Kilometern.
Den Berechnungen zufolge sind die rein elektrischen Modelle am wertstabilsten. Diese sollen sich nach zwei Jahren noch zu einem Preis in Höhe von durchschnittlich 79 Prozent des ursprünglichen Listenpreises auf dem Gebrauchtwagenmarkt verkaufen lassen. Den Restwert eines Plug-in-Hybriden beziffert das Auto mit 73 Prozent, Verbrenner kommen gar nur auf 69 Prozent.
Die Restwerte der Plug-in-Hybride sind allerdings aufgrund der hohen Förderprämien durch den bis zu 6750 Euro Umweltbonus positiv überzeichnet, heißt es im Handelsblatt. Auch weitere von der Ampelkoalition geplante Einschränkungen für Plug-in-Hybride, wie etwa die Verschärfung bei der Versteuerung von Dienstwagen voraussichtlich nochn die Teilzeitstromer in Zukunft unattraktiv machen. Künftig sollen Plug-in-Hybride mindestens 80 Kilometer elektrisch reinlegen können, damit deren Halter von der Steuererleichterung profitieren können. Dudenhöffer geht davon aus, dass die Restwerte ohne den Umweltbonus und den Steuervorteil einbrechen.
Plug-in-Hybride verlieren schneller an Wert als Verbrenner
Aber auch schon heute seien Plug-in-Hybride am Gebrauchtwagenmarkt mitunter schwer verkäuflich. „Wir können feststellen, dass im Fahrzeugsegment der Mittelklasse die PHEV stärker an Wert verlieren als die Verbrenner“, zitiert das Handelsblatt die Deutsche Automobil Treuhand (DAT), einen Datenspezialisten der Kfz-Branche. Bei einem drei Jahre alten Plug-in-Hybrid dürfte man mit nur 53 Prozent des ehemaligen Listenpreises rechnen. Diesel kommen demnach auf 56 Prozent, Benziner auf gut 58 Prozent.
Auto-Experte Dudenhöffer rechnet deshalb auch damit, dass das Interesse an Plug-in-Hybriden spürbar abnehmen wird: „Spätestens wenn die Ampel 2023 die staatliche Förderung für Plug-in-Hybride nahezu einstellt – und damit ist zu rechnen –, werden Plug-ins ähnliche ein Schicksal wie der Diesel erleiden.“ Die Nutznießer hat Dudenhöffer ebenfalls bereits identifiziert: Rein elektrische Batteriefahrzeuge.
Quelle: Handelsblatt – „Potenzielle Zeitbombe“: Den Plug-in-Hybriden droht ein drastischer Wertverfall
Quelle: www.elektroauto-news.net