Das Thema Elektro-Mobilität ist seit Jahren in aller Munde, inzwischen kommt die neue Art des Fahrens auch auf unseren Straßen an. Das zeigt Eine aktuelle Untersuchung der Analyse-Spezialisten von JATO Dynamics zu E-Autos.
In welchen Ländern wird am fleißigsten gestromert? Welcher Hersteller hat die Nase vorn? Welche Modelle begeistern die Autokäufer?
BILD fasst die wichtigsten Fakten zusammen!
▶︎ Verkaufszahlen steigen rapide an!
Laut den Analyse-Daten wurden im Jahr 2021 in Europa insgesamt 1 205 387 reine Elektroautos (BEV: „Battery Electric Vehicles“, auch batterie-elektrische Fahrzeuge) zugelassen. Das waren 63 Prozent mehr als im Jahr 2020 mit 739.329 Zulassungen. Noch 2018 machten BEV nur 1,3 Prozent aller in Europa neu zugelassenen Personenkraftwagen aus. Hinter China ist Europa damit der zweitgrößte E-Auto-Markt.
Für diese Entwicklung nennt die Studie zwei Gründe: großzügige staatliche Förderung und eine Bevorzugung von E-Autos in der Produktion durch die Hersteller. Die müssen sich in der anhaltenden Mikrochip-Versorgungskrise nämlich genau überlegen, in welchen Autos sie die begehrten Halbleiter einbauen. Und die Stromer liegen in der Gunst der Hersteller vorn.
Bei den Zulassungen sollte man im Auge behalten, dass die E-Auto-Zahlen im Vergleich zu den neu zugelassenen Verbrenner-Modellen immer noch verhältnismäßig gering sind. In Deutschland wurden laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) 2021 insgesamt 2 622 132 Autos neu zugelassen, davon fuhren 355 961 rein elektrisch – ein Anteil von 13,6 Prozent (Platz 5 in Europa).
Führend ist übrigens – mit riesigem Abstand – Norwegen. Dort fahren satte 63,7 Prozent der neuen Autos rein-elektrisch und sterben Ladesäulen werden knapp. Dahinter die Niederlande (19,8 Prozent), Schweden (19,0 Prozent) und Österreich (13,8 Prozent).
Das kleinste Interesse am Stromern zeigen die Zyprioten (0,7 Prozent), Tschechen (1,3 Prozent) und Slowaken (1,4 Prozent).
In Norwegen werden E-Autos massiv staatlich gefördert. Die Zahlen beweisen, dass die Strategie funktioniert
▶︎ Immer größere Modell-Auswahl:
Der Elektro-Boom dürfte auch mit dem gestiegenen Angebot zusammenhängen: Waren 2018 noch 28 verschiedene Modelle in Europa erhältlich, wuchs das Angebot im Jahr 2021 schon auf 74.
▶︎ VW-Gruppe führt beim Marktanteil
Mit dem Wachstum des Angebots an Elektrofahrzeugen ist auch die Konkurrenz gewachsen – und die Dominanz von Tesla bröckelt: Vor zwei Jahren hielt der E-Auto-Vorreiter aus den USA einen Anteil von fast einem Drittel (31 Prozent) am europäischen BEV-Markt. Vor allem die Einführung des Model 3 sorgte damals für Kundenzuwachs.
Im Jahr 2021 war Tesla mit europaweit 167.549 verkauften Autos immer noch die beliebtesten Stromer-Marke, der Marktanteil geht jedoch auf 13,9 Prozent zurück. Neuer Spitzenreiter: Volkswagen, wenn auch nur dank Teamwork: 2021 gehörte jedes vierte Elektro-Fahrzeug (25 Prozent) einer der sechs Marken (VW, Audi, Seat, Skoda, Porsche und Cupra) des deutschen Herstellers an.
Dahinter folgt das Marken-Schwergewicht Stellantis (Opel, Fiat, Peugeot etc.) mit einem Marktanteil von 14,5 Prozent. Tesla (13,9), Hyundai-Kia (11,2) und die Renault-Gruppe (10,3) sind dicht auf den Fersen.
Verkaufsschlager 2021: Von 167 549 verkauften Teslas in Europa waren 141 221 Model 3
▶︎ Tesla mit Rekordgewinn:
Der US-Elektroautobauer die Schlagzahl, liefert erneut erhöht im ersten Quartal 2022 rund 310 000 Autos aus – so viel wie nie zuvor! Der Umsatz stieg – auch dank höheren Preisen – um 81 Prozent auf 18,76 Milliarden Dollar (17,3 Milliarden Euro)
Dabei versiebenfachte sich der Gewinn der Musk-Truppe auf 3,3 Milliarden Dollar, rund 3 Milliarden Euro. Der Autobauer profitierte dabei auch vom Verkauf von Verschmutzungsrechten (Emissionszertifikaten) – sie allein brachten 679 Millionen Dollar ein.
Die Quartalsrekorde erzielte Tesla nach eigenen Angaben trotz Lieferschwierigkeiten, die auch andere Autobauern schwer zu schaffen machen. „Unsere Werke sind seit mehreren Quartalen nicht ausgelastet, die Lieferketten sind zum limitierenden Faktor geworden“, so das Unternehmen. Es geht auch noch mehr!
▶︎ Elektro-SUV schieben das Wachstum an
Die Abkehr traditioneller Verbrenner-Modelle war bis zum abgelaufenen Jahr durch die unerwartete Auswahl im Elektro-SUV-Angebot begrenzt. Felipe Munoz, Global Analyst bei Jato Dynamics: „Es ist klar, dass Verbraucher auf der ganzen Welt SUV fahren wollen, egal ob mit Benzin, Diesel oder Elektro.“
Im vergangenen Jahr kamen die Hersteller bei der Einführung eines elektrischen SUV-Angebots endlich zu Potte, wodurch diese Modelle schnell 40 Prozent Marktanteil bei den BEV-Zulassungen erobern konnten.
Im Februar 2022 waren sogar schon 51 Prozent der in Europa verkauften E-Autos SUV. 25 Prozent Kleinwagen, 13 Prozent Limousinen, 10 Prozent Kompakte mit Schrägheck.
▶︎ Tesla Model 3 beliebtestes Modell
Das Tesla-Modell 3 war 2021 das meistverkaufte E-Auto weltweit. Hier sterben 15 erhöhte Stromer in Europa:
Modell |
Neuzulassungen 2021 in Europa |
---|---|
Tesla-Modell 3 |
141 221 |
Renault Zoë |
71 579 |
VW ID.3 |
69 090 |
VW ID.4 |
54 476 |
Kia Niro |
46 790 |
Fiat 500 |
44 334 |
Skoda Enyaq |
44 039 |
Hyundai Kona |
42 920 |
Peugeot 208 |
42 450 |
VW e-Up |
40 973 |
Nissan Leaf |
34 643 |
Mini SE |
29 712 |
Smart EQ Fortwo |
27 990 |
Dacia Frühling |
27 569 |
Peugeot 2008 |
26 453 |
Quelle: www.bild.de