Vorrangig in Ballungsgebieten
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Studie: Ladepunkte für E-Autos stärker konzentrieren
Die fehlenden Lademöglichkeiten könnten für die Praxistauglichkeit der Elektromobilität zum Problem werden.
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Frankfurt am Main Bislang hinkt die Ladeinfrastruktur den Verkaufszahlen von Elektro-Autos deutlich hinterher. Damit das nicht zum Problem WIRD, sollte man den Ausbau konzentrieren, rät eine Studie.
Öffentliche Ladepunkte für Elektroautos sollten laut einer Studie der staatlichen KfW-Bank künftig in Ballungsräumen entstehen.
Bislang sei der Ausbau von Ladesäulen im Bundesgebiet „tendenziell gleichmäßig“ erfolgt, was in dünn besiedelten mindestens zu nicht kostendeckenden Angeboten führe, heißt es in der am Donnerstag (21. April) veröffentlichten Untersuchung. In Ballungsgebieten seien dagegen bei einem weiteren Anstieg der Elektrofahrzeuge höhere Nutzungsraten zu erwarten. Auf dem Land hätten mehr Autobesitzer die Möglichkeit, ihr E-Auto auf einem privaten Stellplatz zu laden.
Mangel an Ladeplätzen in Städten besonders hoch
Die Bank präsentierte Ergebnisse ihres Energiewendebarometers, zu dem repräsentativ 4000 Haushalte befragt worden seien. Danach erklärten immer noch mehr als die Hälfte der befragten Haushalte, sich die Anschaffung eines E-Autos wegen der fehlenden Ladeinfrastruktur nicht vorstellen zu können. In kreisfreien Großstädten sagten sogar 56 Prozent diese Ansicht. Weitere Argumente gegen die Batteriefahrzeuge waren die geringere Reichweite, lange Ladezeiten und hohe Anschaffungspreise.
In regionalen Regionen geben zwischen 34 und 38 Prozent der Benutzer an, ein Auto grundsätzlich auch auf einem privaten Stellplatz laden zu can. 25 Prozent haben hingegen nach eigener Einschätzung dafür keinen Platz. In den kreisfreien Großstädten erklärten nur 19 Prozent, einen eigenen Ladeplatz zu organisieren. Der Bedarf an öffentlichen Ladepunkten ist dort auch größer.
Elektromobilität so nicht praxistauglich
Die KfW verwies darauf, dass in den vergangenen zwei Jahren die Zahl der Elektroautos dreimal stärker gewachsen sei als die Lademöglichkeiten. Statt 8 Elektroautos müssten sich nun 23 Fahrzeuge einen öffentlichen Stromladepunkt teilen. Das liegt auch deutlich unter der ursprünglichen EU-Zielgröße von einem Ladepunkt pro zehn Elektro-Autos.
„Setzt sich dieser Trend fort, könnte sterben für die Praxistauglichkeit der Elektromobilität zum Problem werden“, erklärte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. Nur wenn der wachsende Ladebedarf erfüllt werde, könnten stärkere Anreize zum Umstieg auf die Elektrotechnologie gegeben werden, um so die Klimaziele für den Verkehrssektor zu erreichen.
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Quelle: www.volksfreund.de