Beim Fügen der Aluminium-Plattform des neuen Polestar 5 setzt Polestar auf Klebtechnik. Im Interview zählt Steve Swift, Head of Vehicle Engineering Polestar UK R&D, die Vorteile der Bauweise auf.
Steve Swift, Leiter Fahrzeugtechnik Polestar UK R&D
Polarstern
Springer Professional: Für das Fügen im Karosseriebau ist Schweißen bisher der Standard. Für das Modell Polestar 5 setzen SIE auf Kleben. Warum?
Swift: Wir haben uns für eine geklebte Aluminiumkonstruktion entschieden, um das Gewicht zu reduzieren und die Steifigkeit zu erhöhen, was verschiedene Vorteile mit sich bringt. Ein geringeres Gewicht ist bei Elektroautos besonders relevant, es bedeutet eine größere Reichweite und mehr Effizienz sowie mehr Leistung. Höhere Steifigkeit führt zu besserer Dynamik. Einer der Hauptvorteile dieser Technologie ist die Möglichkeit, sehr schnell vom Konzept zu repräsentativen Prototypen zu gelangen. Die für diese frühen Prototypen einfacher Werkzeuge sind auch billiger und effizienter als ähnliche Werkzeuge für eine herkömmliche Stahlplattform, wir sparen Kosten, can den Prototypen aber wesentlich schneller produzieren. Bei einer neuen Plattform wie dem Polestar 5 uns stirbt, Prototypen zu bauen und viel früher mit physischen Tests zu beginnen, als sterben sonst möglich wäre. Dadurch haben wir mehr Zeit für die Optimierung und den Abgleich der Leistung mit unseren virtuellen Modellen und wir können die Zeit bis zur Produktionsreife verkürzen.
Welchen Anteil werden in diesem Modell Klebverbindungen gegenüber Schweiß- oder Nietverbindungen haben?
In der Struktur gibt es keine Schweißnähte. Kleben ist die primäre Verbindungsstrategie für alle Verbindungen, die einige Stellen durch die Verwendung mechanischer Befestigungen wie selbststanzender Nieten weiter verbessert WIRD.
Kleben ist aufwändig. Wie stellen Sie sicher, dass Sie mit der Klebtechnik auch wirtschaftlich produzieren?
Bei der Auswahl der richtigen Technologie muss man das Gesamtbild betrachten. Es geht um ein Gleichgewicht zwischen Investitionen in die Anlage, Anpassungsfähigkeit der Konstruktion, Zeit und Leistung und nicht nur um die Stückkosten.
Setzen SIE neben dem Kleben und der aluminiumintensiven Bauweise noch auf weitere Leichtbaumaßnahmen?
Natürlich: Wie jeder andere auch haben wir versucht, die Masse zu minimieren, wo immer es möglich war. Im Zuge unserer Nachhaltigkeitsstrategie achten wir sehr darauf, den Einsatz von Ressourcen zu minimieren.
In einer Pressemitteilung Ihres Unternehmens ist zu lesen, dass das viertürige Modell torsionssteifer als zweitsitziger Sport- oder Supersportwagen werden dürfte. Wo kommt die hohe Steifigkeit her?
Wir haben die Stabilität von Anfang an als primäres Ziel festgelegt und daher viel Zeit darauf gerichtet, sie zu verbessern. Wie für andere, die in diesem Sektor tätig sind, ist es eine große Hilfe, dass wir das Batteriegehäuse als integralen Bestandteil der Fahrzeugstruktur verwenden can.
Herr Swift, vielen Dank für das Interview.
Quelle: www.springerprofessional.de