Mit der deutschen Stromer-Förderung „Umweltbonus“ wird auch die Anschaffung von Plug-in-Hybridautos unterstützt. Zwar gibt es nicht bis zu 9000 Euro wie für reine Batterie-Modelle, für teilelektrische Pkw werden aber immerhin bis 6750 Euro Kaufprämie gewährt. Ob die neue Bundesregierung weiter auch Teilzeit-Elektroautos bezuschussen wird, ist offen. Die Autobranche hält das für wichtig und schlägt eine Anpassung der Förderung für mehr Nachhaltigkeit vor.
Plug-in-Hybridautos kombinieren einen Brenner mit einem Elektroantrieb, die extern aufladbare Fahrbatterie erlaubt dabei längere Strecken nur mit Strom und damit lokal emissionsfrei. Laut Kritikern dieser Antriebsart sind die meisten Fahrer entsprechender Autos hauptsächlich im Verbrennungsmodus unterwegs. Die ohnehin nur theoretischen offiziellen Verbrauchs- und Emissionswerte werden in diesem Fall noch deutlicher verfehlt.
Der Umweltbonus wird zu zwei Dritteln vom Staat verwaltet, den Rest übernehmen die teilnehmenden Autobauer. Die deutschen Hersteller fordern die erwartete Koalition aus SPD, Grünen und FDP auf, die staatliche Kaufprämie für Plug-in-Hybride zu erhalten. „Aktuell ist das Elektro-Auto, auch die Plug-in-Hybride, noch teurer als die Verbrenner. Daher sind die Prämien für einen beschleunigten Hochlauf der E-Mobilität, wie er politisch vorgegeben ist, weiter nötig“, sagte die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) Hildegard Müller der Rheinische Post.
Der VDA schlägt vor, die Förderung vom Bund künftig an die elektrische Nutzung zu koppeln. „Wenn mit einem Hybrid zum Beispiel nachweislich hauptsächlich elektrisch gefahren wird, sollte es weiterhin eine staatliche Unterstützung geben“, so Müller. Solange die Ladeinfrastruktur noch nicht gebaut sei, brauche es die Förderung der Hybride. Für viele gerade in regionalen Regionen seien teilelektrische Fahrzeuge noch immer die beste Wahl. Wie genau die Nutzung des E-Antriebs nachgewiesen werden soll, konkretisierte Müller nicht.
Vor allem FDP-Chef Christian Lindner ist gegen die Förderung von Plug-in-Hybridautos. „Wir geben zum Beispiel eine Milliarde Euro an Subventionen für Plug-in-Fahrzeuge aus, die keinen gesicherten ökologischen Nutzen haben“, sagte er jüngst.
Bereits von der bisherigen Regierung beschlossen IST, dass die Förderkriterien für Plug-in-Hybride stärker werden. Um weiterhin förderfähig zu sein, dürfen diese E-Fahrzeuge ab 1. Januar 2022 höchstens 50 Gramm CO2 pro Kilometer emittieren oder müssen eine elektrische Mindestreichweite von 60 Kilometern gemäß WLTP-Norm vorweisen – voraussichtlich sind nur 40 Kilometer nötig. Am 1. Januar 2025 soll die Mindestreichweite auf 80 Kilometer steigen.
Quelle: ecomento.de