Mercedes-Benz hat Anfang 2022 seinen Elektroauto-Technologieträger Vision EQXX mit dem Ziel vorgestellt, 1000 Kilometer ohne Zwischenladen zu fahren. Das wurde laut den Schwaben nun erreicht: Auf ihrer Jungfernfahrt von Sindelfingen über die Schweizer Alpen und Norditalien nach Cassis an der Côte d’Azur habe die Mittelklasse-Limousine mit einer Batterieladung über 1000 Kilometer im realen Alltagsverkehr zurückgelegt.
Der Vision EQXX startete bei Kälte und Regen, fuhr die regulären Geschwindigkeiten und war laut Mercedes auf deutschen Autobahnen zeitweise auch mit bis zu 140 km/h auf der Überholspur unterwegs. In 12 Stunden und 2 Minuten seien bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 87,4 km/h insgesamt 1008 Kilometer gefahren worden. Der Ladezustand des Akkupakets bei der Ankunft habe rund 15 Prozent betragen, die Restreichweite rund 140 Kilometer. „Der Durchschnittsverbrauch hat alle unsere Anforderungen übertroffen und lag bei rekordverdächtig niedrigen 8,7 kWh pro 100 Kilometer“, freut sich der Autobauer.
Die Langstreckenfahrt erfolgte mit versiegelter Ladesteckdose und wurde von einem Sachverständigen des TÜV Süd begleitet. Geknackt wurde die 1000-Kilometer-Marke durch einen neuen Entwicklungsansatz für Elektroautos. „Effizienz über den Antriebsstrang und die Aerodynamik hinaus ganzheitlich bis ins kleinste Detail zu denken sowie bereichsübergreifend und mit externen Partnern enger als zuvor zusammenzuarbeiten – dieses Konzept ist zu 100 Prozent aufgegangen“, so die Schwaben.
„Wir haben es geschafft! Wir sind mühelos mehr als 1.000 Kilometer mit einer einzigen Batterieladung und einem Verbrauch von nur 8,7 kWh/100 km unter realen Verkehrsbedingungen gefahren“, sagt Konzernchef Ola Källenius. „Der Vision EQXX ist der effizienteste Mercedes, der ursprünglich gebaut wurde. Das Technologieprogramm, das dahintersteht, markiert einen Meilenstein in der Entwicklung von Elektrofahrzeugen. Es untermauert unseren strategischen Anspruch ‚Lead in Electric‘.“
Mit dem Roadtrip nach Südfrankreich habe man gezeigt, „dass Effizienz die neue Währung ist“, erklärt Entwicklungschef Markus Schäfer. „Und der Erfolg spricht auch klar für unseren neuen kollaborativen Entwicklungsprozess, in den viele Erkenntnisse aus dem Mercedes-AMG F1-Team und seinem führenden Know-how bei Elektroantrieben eingeflossen sind. Der Vision EQXX ist das Ergebnis eines übereinstimmenden Technologieprogramms, das eine Blaupause für die Zukunft des Automobilbaus liefert.“
Viele der Entwicklungen für den Vision EQXX werden laut Schäfer bereits in die Produktion integriert, einige davon auch bei der für Mitte des Jahrzehnts erwarteten nächsten Generation der Modularen Architektur für Kompakt- und Mittelklassefahrzeuge der Marke. „Und die Reise geht weiter. Mit dem Vision EQXX werden wir die Grenzen des Machbaren weiter ausloten“, betont der Manager.
Das neue Antriebskonzept des Vision EQXX mit 150 kW (204 PS) Leistung erreicht laut Mercedes einen Benchmark-Wirkungsgrad von 95 Prozent von der Batterie bis zu den Rädern. Das Batteriepaket mit einer Energiedichte von knapp 400 Wh/l Speicher und 100 kWh Energie bei 50 Prozent weniger Volumen und 30 Prozent weniger Gewicht als das in dieser Hinsicht bislang führende Batteriepaket der elektrischen Luxuslimousine EQS. 117 „ultradünne“ Solarzellen auf dem Dach speisten das Batteriesystem und sorgen für bis zu 25 Kilometer zusätzliche Reichweite. Mit dem E-Auto setzt man auch neue Bestmarken für Aerodynamik und Gewichtsreduktion.
Quelle: ecomento.de