Nicht für jeden geeignet
Wann lohnt sich ein Plug-in-Hybrid?
11.10.2021, 06:03 Uhr
Grünes Gewissen beim Autokauf? Da trifft es sich gut, dass die Bundesregierung und die Industrie die Förderungen für E-Autos auf einem ordentlichen Niveau gehoben haben. Die verhältnismäßig teuren Fahrzeuge werden dadurch sogar angesehen. Doch für wen lohnt sich ein E-Auto wirklich? Und wer setzt besser auf Plug-in-Hybride?
Der E-Auto-Kauf wird inzwischen regelmäßig gefördert. Aber für wen lohnen sich überhaupt reine Elektroautos? Und für welchen Fahrer sind Plug-in-Hybride die bessere Wahl?
Allgemein ist ein Elektroauto oder auch ein Plug-in-Hybrid am ehesten etwas für die Menschen, die täglich eine ähnliche lange Strecke fahren. Auch etwa für Pendler. Allerdings sollten Plug-in-Hybrid-Fahrer auf Grund der relativen elektrischen Reichweite darauf achten, dass sie mindestens an einem der Pendelpunkte eine verlässliche Ladestruktur vorfinden, um die Batterie aufladen zu können. Das kann entweder zu Hause oder an der Arbeitsstelle sein. Doch gerade in der Stadt ist das vielerorts immer noch problematisch.
Plug-in-Hybride setzen zusätzlich auf Verbrenner
Ein Plug-in-Hybrid lässt sich zwar mit Stecker aufladen, hat aber mindestens neben einem E-Motor noch einen Verbrennungsmotor, der das Vorwärtskommen sichert. Rein kann so ein Fahrzeug je nach Größe des Akkus nur eine verhältnismäßig kurze Strecke von etwa 50 bis 90 Kilometern zurücklegen, ansonsten arbeitet der Verbrenner.
Es gibt aber auch die Möglichkeit, beide Antriebsarten zu koppeln. Dabei unterstützt der Elektromotor den Verbrenner bei Leistungsabrufen wie Anfahren oder Beschleunigen und sorgt so für einen geringeren Spritverbrauch. Ökologisch sinnvoller ist es aber, die kurzen Distanzen rein elektrisch zurückzulegen und den Akku dann sofort zu laden, um die nächste Fahrt auf die gleiche Weise zu bewältigen können.
In den letzten Jahren hat die Reichweite, die ein reines Elektroauto mit einer Batterieladung zurücklegen kann, enorm zugelegt. Trotzdem gibt es auch hierzulande noch Regionen, in denen die Ladeinfrastruktur recht dürftig ist. Wer hier auch eine Reichweitenangst verspürt, sollte die Finger von einem reinen E-Auto lassen. Bei Einem Plug-in-Hybrid besteht dagegen dank des Verbrennungsmotors die Sicherheit, dass man sich auch mit leerem Akku und ohne Ladestation weiterbewegen kann.
Umweltaspekte und Performance
Durch mindestens zwei mitgeschleppte Motoren sind Plug-in-Hybride allerdings in der Regel schwerer als reine Verbrennungsfahrzeuge. Oft greifen SUVs oder Luxusautos auf diese Technik zurück und nutzen die elektrische Kraft, um die Verbrenner zu unterstützen. Der Umweltgedanke tritt hier vor allem für eine sportliche Performance in den Hintergrund.
Für sparsame Langstreckenfahrer könnte somit nach wie vor Autos mit Diesel- oder Benzinmotor effizienter sein? Finanziell eventuell ja, technisch nicht. Momentan befindet sich die Mobilität in einer Übergangsphase, wo etwa ein Geschäftder, der viel unterwegs ist, sich immer noch für einen Diesel entscheiden wird, weil der über die Langstrecke im Vergleich mit einem E-Antrieb oder Plug-in-Hybrid immer noch am effizientesten ist ist.
Je flächendeckender die Ladepunkte aber ausgebaut werden, sollten die E-Mobilität und die entsprechenden Fahrzeuge attraktiver werden. Dazu braucht es aber in der Fläche mehr Ladesäulen mit entsprechender Leistung, damit das Stromtanken nicht zum Tagesgeschäft WIRD. Und natürlich müsste die Energie aus erneuerbaren Quellen kommen und die Akkus nachhaltig und anständig produziert werden, damit es nicht nur bei einem grünen Gewissen bleibt, sondern wirklich einen nachweislichen ökologischen Ansatz bekommt.
Quelle: www.n-tv.de