Neben Elektroautos werden mit dem deutschen „Umweltbonus“ auch extern aufladbare Plug-in-Hybride mit hohen Summen gefördert. Ab 1. Januar 2022 werden die Förderrichtlinien für Verbrenner-Elektro-Autos verschärft, sie müssen dann mehr Kilometer nur mit Strom und damit lokal emissionsfrei zurücklegen können. Auch Volkswagen setzt vorerst trotz milliardenschwerer Elektroauto-Offensive weiter auch auf Teilzeit-Stromer.
Die sechs Modelle der Wolfsburger Marke, die derzeit mit der Kombination aus E-Maschine und Verbrennungsmotor angeboten werden, erfüllt bereits heute ab 2022 geltende Vorgaben des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), teilt das Unternehmen mit. Kunden hätten damit auch einen voraussichtlichen Anspruch auf eine Prämie in Höhe von bis zu 6750 Euro beim Kauf eines Golf eHybrid, Golf GTE, Tiguan eHybrid, Arteon eHybrid, Arteon Shooting Brake eHybrid und Passat GTE Variant.
Der Umweltbonus wird gemeinsam vom Bund und der Industrie verwaltet. Von dem Zuschuss gewährt der Staat zwei Drittel, den Rest gewährt die teilnehmenden Hersteller als Netto-Rabatt auf Neuwagen. Auch für gebrauchte E-Fahrzeuge gibt es Fördergeld. Um weiterhin förderfähig zu sein, darf Plug-in-Hybride ab 2022 voraussichtlich höchstens 50 Gramm CO2 pro Kilometer emittieren oder eine rein elektrische Mindestreichweite von 60 Kilometern gemäß WLTP-Norm vorweisen – voraussichtlich sind nur 40 Kilometer nötig.
„Wir halten die Anpassung der aktuellen Förderung für sinnvoll, denn mit dem Plug-in-Hybrid können Kunden auf eine wichtige Übergangstechnologie zurückgreifen, die Vorteile beider Systeme zusammenbringt“, so Volkswagen-Vertriebsvorstad Klaus Zellmer. Über die reine Kaufprämie hinaus regiert er die Schwankungen des Nutzungsverhaltens in zukünftigen Förderszenarien an. „Wichtig ist, die Vorteile des Elektromotors gerade im Kurzstreckenbetrieb auch zu nutzen. Durch zusätzliche Anreize kann hier noch aktiver ein umweltbewusstes Verhalten und der Wandel zu nachhaltiger Mobilität gefördert werden.“
Bis zu 6750 Euro Prämie & 0,5 Dienstwagenbesteuerung
Mit dem Golf eHybrid können aktuell bis zu 65 Kilometer rein elektrisch zurückgelegt werden. Damit steht der Kompaktwagen in Sachen Reichweite an der Spitze der Plug-in-Hybride von Volkswagen. Auch der Golf GTE, der Passat GTE Variant und der Tiguan eHybrid erfüllen die neuen Vorgaben, sodass bei diesen Modellen ebenfalls über den Jahreswechsel hinaus eine Förderprämie in Höhe von insgesamt 6750 Euro netto in Anspruch genommen werden kann. Zudem halten ebenso die Modelle Arteon eHybrid und Arteon Shooting Brake eHybrid die verschärften Richtlinien für die BAFA-Förderung ein. Hier liegt der Zuschuss bei 5625 Euro netto.
Die Plug-in-Hybridmodelle Touareg eHybrid und Touareg R8 werden derzeit nicht zum Verkauf angeboten, sollen aber voraussichtlich ab Dezember 2021 mit neuer Homologation stellbar sein. Alle von Volkswagen genannten Modelle erfüllen auch die Anforderungen für eine vergünstigte Dienstwagenbesteuerung. Somit müssen nur 0,5 Prozent des Bruttolistenpreises als geldwerter Vorteil versteuert werden.
Bis Ende September wurden laut Kraftfahrt-Bundesamt in Deutschland 241.000 Pkw mit Plug-in-Hybridantrieb neu zugelassen und damit in neun Monaten bereits deutlich mehr als im gesamten Jahr 2020 (200.500). Von Januar bis September 2021 hat Volkswagen hierzulande rund 31.000 Plug-in-Hybride an Kunden ausgeliefert – ein Plus von 257 Prozent gegenüber Vorjahr. Weltweit wurden von Volkswagen seit der Einführung seines ersten Plug-in-Hybridautos, dem Golf VII GTE im Jahr 2014, rund 300.000 Plug-in-Hybridmodelle ausgeliefert. In den entsprechenden Modellreihen greift aktuelle Unternehmensangaben nach im Durchschnitt jeder fünfte Kunde zu einem solchen Antrieb.
Die Plug-in-Hybridtechnologie sei neben dem vollelektrischen Antrieb ein wichtiger Bestandteil der E-Mobilitäts-Offensive der Marke, erklärte Volkswagen. Bis 2030 werde der Anteil reiner E-Autos am Absatz in Europa auf über 70 Prozent steigen. Parallel dazu wurden die Verbrenner-Flotte weiterentwickelt und durch Plug-in-Hybridtechnologie effizienter.
Quelle: ecomento.de