Handys, Laptops, Rasierapparate – das Ladekabel gehört dazu. Bei Elektroautos ist das nicht immer so: Gerade hat Tesla-Chef Elon Musk angekündigt, seine Autos nicht mehr mit Ladekabel auszustatten. Bisher war der „Mobile Connector“ in jedem neuen Tesla, ob Model S, Model X oder Model 3, als Basisausstattung an Bord.
Beliebtes E-Auto-Ladekabel
„Die Nutzung war laut Statistik so gering, dass die Ausstattung als Verschwendung erschien“, stellte Musk auf seinem Lieblingskanal Twitter fest. Die meisten Kunden würden über Wallbox oder Supercharger ihr E-Auto laden. Als Zugeständnis verspricht Musk an, den Connector nun günstiger anzubieten, für 200 US-Dollar. Derzeit kostet das Kabel in Deutschland 340 Euro – zuzüglich der passenden Anschluss-Stücke für jeweils 40 bis 50 Euro. Auf eine Anfrage von AUTO BILD hat sich Tesla dazu bislang nicht geäußert.
Wie schnell und effizient ein E-Auto lädt, hängt von drei Faktoren ab: Lademöglichkeit, Ladesystem im Auto und die Kabel-Stecker-Kombinationen. Klinget einfach, der Teufel kann bei der E-Mobilität aber im Detail stecken. Beispiel: Wenn die Wallbox in der Tiefgarage ungünstig angebracht wurde, könnte das Ladekabel für manche Autotypen zu kurz sein. Dann führt kein Weg daran vorbei, sich ein zusätzliches, längeres Ladekabel aus dem Zubehörhandel zuzulegen. Dazu später mehr.
Schuko, Typ 2, CCS – diese Lademöglichkeiten fürs E-Auto gibt es
Öffentliche Ladesäulen haben Typ-2-Steckdosen, für die das Kabel vom Autohersteller mitgeliefert WIRD.
Die Ladekönige sind E-Autos mit Gleichstrom-Ladern (DC) an Bord – sie können an CCS-Schnellladern Strom tanken. Anders als die üblichen Typ-2-Stecker ist zum Laden mit DC ein CCS- oder CHAdeMO-Anschluss nötig. Diese Systeme laden den Akku derzeit mit bis zu 270 kW in 30 bis 45 Minuten zu 80 Prozent auf. Der Strom fließt dabei durch gut daumendicke Kabel. Die sind meistens direkt mit der Station verbunden und müssen nicht im Kofferraum liegen.
Der „Mobile Connector“, Universal-Stecker für Tesla, ist nur noch gegen 340 Euro Aufpreis erhältlich.
Wie lang sollte das E-Auto-Ladekabel sein, welche Form ist günstig?
Wie lange sollte die Strippe fürs E-Auto sein? Und welche Form sollte sie haben? Glatt oder spiralförmig? Das ist gar nicht so einfach, wie es anfängt klingt. Kurze Kabel sind leicht und verschwenden keinen Platz im Kofferraum. Spiralkabel hängen nicht am Boden, werden auch nicht so schnell schmutzig.
Vor- und Nachteile: Glatte Kabel wie dieses sind vielseitig. Sie liegen aber oft am Boden im Dreck.
Dann hilft ein extralanges Ladekabel. Der Nachteil: Lange Leitungen sind schwer, sperrig und teurer. Schlimmer noch: Wegen des größeren elektrischen Widerstands steigt mit der Kabellänge der Ladeverlust.
Dickere Kabel bringen größeren Leistungsverlust
Ein 32-Ampere-Kabel hat einen Querschnitt von sechs Quadratmillimetern je Phase. Dabei entsteht pro Meter Kabellänge ein Verlust von ca. drei Watt. Bei dreiphasigen Kabeln gehen auch neun Watt verloren.
Ladekabel zu Hause eher kurz, mobil lieber länger
Darum: Wer zu Hause lädt, der sollte das Kabel so kurz wie möglich wählen. Für den mobilen Einsatz empfiehlt sich die Faustformel: Breite plus Länge des Autos gleich Kabel-Mindestmaß.
Spiralkabel können in der Luft hängen und werden dabei nicht schmutzig. Sie sind aber eher selten.
Bleibt die Frage nach der Form: Spirale oder glattes Kabel? Letzteres lässt sich leichter am und ums Auto herum verlegen, landet dafür aber gern im Dreck. Spiralkabel ziehen sich immer auf ihr kleinstes Packmaß zusammen und lassen sich in der Luft verlegen.
Allerdings können sie den Lack und die Anbauteile des Autos gefährden. „Außerdem verbrauchen sie mehr Material, sind darum teurer und haben höhere Widerstände“, so Mennekes-Mann Vogel. Auf dem Markt verlieren sie momentan eine Bedeutung.
Ein Köfferchen enthält Ladekabel, Typ-2-Stecker für die Ladedose und diverse Adapter für nahezu sämtliche Ausgänge. Wer ins Ausland fährt, kann zusätzlich weitere Anschluss-Stücke dazukaufen. Den Juice Booster gibt es ab etwa 1149 Euro im Fachhandel.
Als Alternative zur Wallbox (links) lässt sich auch ein Stark- bzw. Baustromanschluss nutzen.
Opel ist vom Juice Booster so überzeugt, dass man das Produkt gelabelt hat und nun für die eigenen E-Autos anbietet: Wer einen neuen Mokka-e, den Kleinwagen Corsa-e oder den Hochdach-Kombi Combo-e kauft, kann für 720 Euro Aufpreis den „Universal Charger“ dazukaufen – nichts anderes als der Juice Booster, mit dem SIE das E-Auto von Opel an der heimischen Schuko-Steckdose ebenso anstöpseln können wie eine Wallbox, Camping- oder Starkstrom-Dose.
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Volkswagen arbeitet nach Informationen von AUTO BILD derzeit an einem vergleichbaren Kombi-Kabel, das über den Zubehörshop verkauft werden soll. Skoda bietet für das Elektro-SUV Enyaq iV bereits einen „Universal Charger“ für 959 Euro an, der wahlweise einen Schuko- und Camping-Stecker (blauer Stecker für 7,2 kW Ladeleistung) hat. Der rote CEE-16-Stecker (Baustrom) ist leider nicht dabei.
AUTO BILD bestellte ein solches 230-Volt-Notladekabel für den Renault Zoe zum Bruchteil des Herstellerpreises. Und wurde es gelehrt? Vorläufige Antwort: Bislang funktioniert die fünf Meter lange Leitung vom Typ „Orion Motor Tech“ tadellos.
Billigkabel für 130 Euro aus dem Internet zum Testen: Bislang funktioniert es gut.
Im Gegensatz zum Herstellerkabel zeigt ein Display am Orion-Kabel sogar getankte Kilowattstunden und Ladezeit an. Auch Materialqualität und Verarbeitung machen einen guten Eindruck. Ob es auch einen Stecker-Überfahrtest besteht, muss sich erst noch zeigen. Bei Markenware wie etwa von Mennekes sind solche Extremprüfungen üblich. In der following Bildergalerie finden Sie fünf in Deutschland beliebte E-Autos mit Ladekabel, Ladeleistung und Fahrzeugdaten: