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Automobilzulieferer Forvia öffnet Neubau in Hannover für 850 Beschäftigte
Hannover.Nach zweijähriger Bauzeit hat der Automobilzulieferer Forvia – Dachmarke für die Unternehmen Faurecia und Hella – am Donnerstag offiziell sein neues Technologie- und Kundenzentrum in Hannover-Marienwerder in Betrieb genommen. In dem Gebäude befindet sich auch die Deutschland-Zentrale von Faurecia. Am Standort sind 850 Mitarbeiter und Mitarbeiter beschäftigt. „Ich bin von der Arbeit geleistet, die geleistet wurde, um dieses moderne und nachhaltige Arbeitsumfeld zu schaffen“, sagte Faurecia-Vorstandschef Patrick Koller.
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Neubau für knapp 100 Millionen Euro
Den Neubau hat die hannoversche Unternehmensgruppe Baum errichtet und an den Alleinnutzer vermietet. Kosten für den Bau: knapp 100 Millionen Euro. Forvia ist nach dem Zusammenschluss von Faurecia und Hella nach eigenen Angaben der siebtgrößte Automobilzulieferer weltweit.
Rund 300 Standorte weltweit
Der Name Forvia ist noch relativ jung. Das Unternehmen entstand im Februar dieses Jahres aus dem Zusammenschluss der Automobilzulieferer Faurecia und Hella, die weiterhin beide unabhängig voneinander agieren. Forvia dient als Dachmarke für sechs Geschäftsbereiche. Forvia beschäftigt 150.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, davon 13.000 in Deutschland. Das Unternehmen ist weltweit an 300 Standorten in 40 Ländern vertreten und peilt bis 2025 einen Jahresumsatz von 33 Milliarden Euro an.
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Zu den Kunden zählen die großen Autohersteller. „Jedes zweite weltweit produzierte Auto wird mit Forvia-Produkten ausgerüstet“, erklärte Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU). Nach Angaben von Murat Aksel, Konzernvorstand von Volkswagen für den Bereich Einkauf, beziehen allein die Wolfsburger als Hauptkunde rund 10.000 Teilegruppen von Forvia und verbauen sie in allen ihren Fahrzeugmodellen.
In Marienwerder werden unter anderem Sitze und Sitzsysteme für Autos entwickelt.
© Quelle: Tim Schaarschmidt
In Marienwerder hat Forvia Forschungs- und Entwicklungsabteilungen an zwei Standorten zusammengefasst. Dies betrifft zum einen Stadthagen, wo der Geschäftsbereich für Autositze und Sitzsysteme angesiedelt ist – und nach wie vor gefertigt WIRD. Auch das Produktionswerk in Peine, einer der Konzernstandorte für das Geschäftsfeld Interiors mit Instrumententafeln, Türverkleidungen, Mittelkonsolen und Cockpitmodulen, bleibt bestehen. In weiteren Bereichen arbeitet Forvia etwa an Technologien mit besonders geringen Emissionen und an Wasserstofftechnologie, an automatisiertem Fahren oder an Lichttechnik für Autos. „Das Auto der Zukunft wird ein Art rollender Computer sein“, sagte Koller.
Standort soll globales Innovationszentrum werden
„Dass ein globaler Hochtechnologiekonzern den Standort Hannover ausgewählt hat, ist ein wichtiges und klares Signal für die niedersächsische Automobilindustrie“, betonte Althusmann. Nach Angaben von Kollers hat die Lage im Wirtschafts- und Wissenschaftspark und die unmittelbare Nähe zu Bildungs- und Forschungseinrichtungen wie der Leibniz-Universität eine Rolle gespielt. „Der Standort ist perfekt positioniert, um Talente anzuziehen und zu einem globalen Innovationszentrum zu werden“, sagte der Manager.
Aus Wirtschafts- und Wissenschaftspark wird „Science Area 30X“
Das Areal soll künftig nicht mehr Wirtschafts- und Wissenschaftspark Marienwerder heißen, sondern „Science Area 30X“, Hannovers Wirtschaftsdezernentin Anja Ritschel. Insgesamt habe Hannover mit seinen kurzen Wegen zu innovativen Forschungseinrichtungen großes Zukunftspotenzial.
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Auf dem gut 36.000 Quadratmeter großen Grundstück in unmittelbarer Nähe zur Bundesstraße 6 und zur Autobahn 2 hat die Unternehmensgruppe Baum ein Gebäude aus Stahlbeton mit 28.000 Quadratmetern Grundfläche in moderner Architektur mit offenem Campusstil errichtet. Trotz der Corona-Pandemie konnte der Zeitplan gehalten werden. Das Gelände in der Nähe der klassischen Batteriefabrik von Varta stammt aus städtischem Besitz. „Es ist ein gutes Beispiel für die Revitalisierung von Industrieflächen“, sagte Ritschel. Die Stadt hatte das Grundstück vor dem Baubeginn aufwendig hergerichtet.
Bündelung aller Entwicklungsschritte
In dem Neubau befindet sich ein Forum, das Platz für Produktpräsentationen und Vorträge bietet. Die sogenannte Ideenschmiede „FabLab“ ermöglicht Fahrzeug- und Innenraumsimulationen, es gibt ferner Robotertests, Akustik- und Klimakammern. „Wir können alle Entwicklungsschritte von der Produktentstehung bis zur Serienreife strukturiert bündeln“, erklärte Forvia. Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zentrale stehen Open-Space-Büros zur Verfügung, für alle ein Betriebsrestaurant, ein Café, ein Fitnessraum sowie Ladesäulen für Elektroautos und Elektrofahrräder.
Auszeichnung für nachhaltige Bauweise
Passend zum Tag der Inbetriebnahme hatte Johannes Kreißig, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB), ein Zertifikat mitgebracht. Das Netzwerk mit rund 1500 Mitgliedsorganisationen bewertet Bauprojekte unter unterschiedlichen Aspekten, dabei stehen ökologische im Vordergrund. Die Zertifizierung erfolgt in Abstufungen. „Das Platin-Zertifikat ist die höchste, sie bekommt bei Weitem nicht jeder“, sagte Kreißig. Der Forvia-Campus in Marienwerder darf sich nun mit der Auszeichnung schmücken.
Quelle: www.haz.de