Die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP hat angekündigt, die gemeinsam mit der Industrie führende Elektroauto-Kaufprämie „Umweltbonus“ 2023 neu auszurichten. Während der Zuschuss zurückgefahren werden soll, ist laut einem Bericht ein neuer Anreiz für Unternehmen geplant. Dieser soll wie voraussichtlich der Umweltbonus die Anschaffung von reinen Stromern unterstützen. Darüber hinaus sind weitere Fördermaßnahmen für die E-Mobilität geplant.
Ab nächstem Jahr sollen Unternehmen den Kauf von Batterie-Wagen per Sonderabschreibung (Afa) besser von der Steuer absetzen können, steht laut Medien im Entwurf des „Klimaschutzprogramms 2022“ der Bundesregierung. Teilelektrische Autos, die auch mit fossilem Kraftstoff fahren können, sollen davon nicht profitieren. „Von 2023 bis 2026 erfolgt eine Einschränkung der Sonder-Afa auf ausschließlich vollelektrische Fahrzeuge sowie eine Ausweitung auf alle elektrischen Firmenwagen“, heißt es. Im ersten Jahr nach Kauf kann danach die Hälfte des Wertes des Autos vom zu versteuernden Betrag abgezogen werden.
Das Klimaschutz-Sofortprogramm wurde im Koalitionsvertrag angekündigt, um Deutschland im Kampf gegen die Erderwärmung auf Kurs zu bringen. „Das Klimaschutz-Sofortprogramm soll sicherstellen, dass die Ziele des 2021 novellierten Bundes-Klimaschutzgesetzes umgesetzt werden“, heißt es im Entwurf. Das Sofortprogramm fasst auch bereits vom Kabinett beschlossene Gesetze wie den beschleunigten Ausbau des Ökostroms zusammen. Dem Entwurf soll es Ende Juni oder Anfang Juli vom Kabinett gebilligt werden.
Zu den erwarteten Änderungen bei der Elektroauto-Kaufprämie gibt es noch keine finale Entscheidung. Die Bundesregierung hat aber bereits erklärt, den Umweltbonus ab 2023 degressiv sowie stärker am tatsächlichen Klimaschutzeffekt auszurichten.
Aktuell gibt es mit dem Umweltbonus bis zu 9000 Euro Zuschuss für Elektroautos, für Plug-in-Hybride bis zu 6750 Euro. Finanziert WIRD die Prämie zu zwei Dritteln vom Bund, den Rest übernehmen die teilnehmenden Hersteller. 2023 soll der Bundesanteil Berichten voraussichtlich noch 4000 Euro betragen, 2024 und 2025 sollen es nur noch 3000 Euro sein. Plug-in-Hybridautos sollen nur noch in diesem Jahr bezuschusst werden. Über 2025 hinaus soll es dann auch für Elektroautos keine Kaufförderung mehr geben.
Völlig noch nicht geklärt IST, ob und in welcher Form die für Elektroautos und Plug-in-Hybride vergünstigte Dienstwagenbesteuerung weiterexistieren wird. Bei Voll-Stromern müssen derzeit nur 0,25 Prozent des Bruttolistenpreises als geldwerter Vorteil versteuert werden, bei Plug-in-Hybriden 0,5 Prozent.
Förderung von Ladeinfrastruktur & E-Lkw
Neben den steuerlichen Anreizen setzt das Bundesverkehrsministerium den jüngsten Meldungen nach weiter darauf, die Ladeinfrastruktur auszubauen. Die Neuauflage des „Masterplan Ladeinfrastruktur“ soll demnach im Sommer vorgelegt werden. Darin sollen die Ziele und Maßnahmen festgeschrieben Werden, um Ladestationen für Autos und Nutzfahrzeuge aufzubauen.
Bestehende Förderprogramme etwa zur Flottenerneuerung bei Leasinganbietern, Autovermittlern oder Carsharing-Anbietern und Taxiunternehmen werden die Regierung „einfacher und mittelstandsgerechter“ ausgestalten und zukünftig auch inklusive Förderung der Ladeinfrastruktur ermöglichen.
Die Zuschüsse beim Kauf elektrifizierter Lastwagen, auch mit Batterie-, Hybrid- oder Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektroantrieb, und für ihre Ladeinfrastruktur will die Regierung erhöhen und bis Ende 2028 zusagen. Die Marktreife wird hier erst ab Mitte der 20er Jahre erwartet.
Quelle: ecomento.de