Porsche-Vorstandsmitglied Albrecht Reimold, verantwortlich für Produktion und Logistik, hat mit der Quaddel über die Ausrichtung der Marke auf Elektromobilität gesprochen. Der Wechsel auf die umweltfreundlichere Antriebsart ist demnach nicht nur durch politische Vorgaben bedingt, sondern „kommt von Herzen und nicht von der Regulatorik“.
„Natürlich muss die Politik klare Grenzen schaffen, aber wir sind bei Porsche verliebt in das Gelingen. Es ist nicht der Zwang, sondern wir wollen, weil auch die Absicht 2030 und nicht 2040 oder 2050 wie bei manchen anderen“, sagte Reimold mit Blick auf das Vorhaben, 2030 über die gesamte Wertschöpfungskette bilanziell CO2-neutral zu sein. Für ihn passagier Sportwagen und Nachhaltigkeit „sehr gut“ zusammen. Porsche habe sich immer auch mit Rennsport beschäftigt und dort gehe es darum, Ressourcen effizient umzusetzen. Schöne Fahrzeuge sollten auch für Langlebigkeit konzipieren und auf die Materialien setzen, die eine lange Lebensdauer haben.
Nachhaltigkeit sei bei Porsche in der Unternehmensstrategie dargelegt, betonte der Produktionsvorstand. Die Ende 2019 gestartete Elektroauto-Reihe Taycan sei neben der Sportwagenikone 911 ein Produkt, das alle Themen, die hier wichtig sind, beinhaltet. Auf den Taycan sollen weitere Voll-Stromer folgen, als Nächstes die neue Generation des Kompakt-SUV Macan. Langfristig wird Porsche nur noch den 911er als Verbrenner anbieten.
Die Kunden unterstützen die Ausrichtung der Marke laut Reimold. „Über 60, 70 Prozent unserer Kunden würden mehr Geld für ein nachhaltiges Produkt ausgeben.“ Und Porsche sei ja nicht nur auf dem Gebiet der Elektromobilität tätig, sondern habe auch eine „glasklare Strategie“, was die Antriebe besonders angeht. Der Sportwagenbauer setzt auf effiziente Verbrennungsmotoren – auch synthetische Kraftstoffe („E-Fuels“) – und habe anfänglich Hybrid-Technologie angeboten. 2015 sei dann die Elektroauto-Studie Mission E vorgestellt worden, die im Serienfahrzeug Taycan mündete.
„Natürlich ist noch viel zu tun, aber der Weg ist der richtige“, so Reimold. Dazu gehört der Aufbau von Ladeinfrastruktur wie mit dem europäischen Betreiber von Schnellladesäulen Ionity, den Porsche mitgegründet hat. Dieser liefere Strom aus erneuerbaren Energien, damit Elektroautos auch im Betrieb klimaneutral sein können. „Wir klären auch auf, dass jeder zuhause regenerativen Strom einsetzt, da finden ja die meisten Ladevorgänge statt“, merkte der Porsche-Vorstand an. „Wir haben gesagt, wir investieren mehrere Milliarden auch in Energiegewinnung, um den See der Energie größer zu machen.“
Zu der Kritik an Elektroautos, dass bei deren Produktion durch den Einsatz von großen Batteriepaketen mehr CO2 emittiert wird als bei einem vergleichbaren Verbrenner, sagte Reimold, dass alle Porsche-Standorte schon CO2-neutral seien – hauptsächlich über das Thema Reduktion, aber auch über den Einsatz von regenerativer Energie. Bei Porsche hört die Nachhaltigkeit nicht an den Fabriktoren auf. So sei das Unternehmen „intensiv am Thema Lieferketten dran“, auch da setze man regenerative Energie ein. Man müsste aber auch viel mehr aufklären, um jeden dahin zu bringen, selbst einen Beitrag gegen den Klimawandel zu leisten.
Quelle: ecomento.de