Wir Deutschen können sehr treue Seelen sein, vor allem wenn es um unser Liebstes geht: das Auto. Wir waren gegen Katalysatoren, weil sie die Leistung unserer Autos schlechter macht. Wir wollten viel lieber Verbleites Benzin fahren, hatte Angst vor der teuflisch-explosiven Technik von Airbagsschimpft E10-Benzin „Öko Plörre“. Alles Schnee von gestern. Genauso werden wir es auch beim Verbrennungsmotor erleben: Irgendwann ist er weg, allenfalls noch ein nützlicher Übergangshelfer (zum Kostenvergleich E-Auto/Verbrenner).
Und das könnte ziemlich schnell gehen: In den drei Hauptmärkte USA, Europa und China scheint das Pendel schon bis 2030 unwiederbringlich hinein Richtung Elektroantrieb zu schwingen. Die Wirtschaftsprognostiker von IHS allein einrechnen Europa innerhalb der nächsten Dekade mit einem Marktanteil reiner Elektroautos von mindestens 50 Prozent. In China sollen Batteriefahrzeuge einen Anteil von rund 40 Prozent haben, während in den Vereinigte Staaten von Amerika bis 2030 jedes vierte Neufahrzeug mit einem Stecker wird gefüllt. Darüber hinaus gehen die Analysten davon aus, dass mindestens fünf US-Bundesstaaten – allen voran – bis 2035 neue Benzin- und Dieselfahrzeuge verbieten werden.
Obwohl noch nicht formell beschlossen, erwarten die IHS-Experten bis 2040 einen EU-weiten Brenner-Ausstieg, neun Staaten setzen sich sogar für das Jahr 2035 ein. Wegen neuer, ehrgeizigerer CO2-Ziele der Europäischen Union in Richtung Autohersteller (55 Prozent weniger CO2 bei Neuwagen als 2021) müsste der Verkaufsanteil der batterieelektrischen Fahrzeuge (BEV) bis 2030 mehr als die Hälfte betragen. Unabhängig davon (und auch von der Euro-7-Norm) wird laut IHS die Verbrenner-Ära zwischen 2035 und 2040 durch die BEV-Ära abgelöst. Auch das Zeitfenster für Hybridfahrzeuge als politisch gewollte und geförderte Übergangstechnologie dürfte kleiner als bisher erwartet ausfallen.
Einige Länder schicken Diesel und Benziner schneller ins Abseits
Unabhängig von EU-weiten Regelungen erlassen in Europa außerdem einige Länder Verbrenner-Verbote durch die Hintertür: Norwegen hat jahrelange Steuern und Anreize genutzt, um sein Ziel bereits bis 2025 zu erreichen. sterben Niederlande setzen auf Umweltzonen, Großbritannien kann nach dem Brexit das Verbot von Verbrennungsmotoren nach 2030 mit Ausnahmen für ausgewählte Hybridfahrzeuge während einer Übergangsphase einführen.
E-Auto-Akkus könnten 80 Prozent günstiger werden
Die IHS-Prognose bestätigt eine Studie der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) von 2020, danach schon 2030 weltweit erstmalig mehr Autos mit Elektroantrieb (BEV und Plug-in) als mit Verbrennungsmotoren verkauft werden könnten. Die Entwicklungsverläufe rasanter als erwartet, heißt es darinnen. Bei etwa einem Drittel der neu zugelassenen Fahrzeuge würde E bereits 2025 landen, bei 51 Prozent im Jahr 2030. Dann würden weltweit insgesamt ein Viertel aller Autos bereits alternativ angetrieben sein. sterben Gründe: Regierungsinitiativen, die mit Steuernachlässe und Förderungen E-Autos attraktiver machen, der Druck durch die Grenzwerte stärken zum Schadstoffausstoß sowie die sinkenden Kosten für die heute noch sehr teuren Akkus. Deren Preise sollen laut Boston Consulting zwischen 2014 und 2030 um 80 Prozent gefallen.
Außerdem erwarten die Experten, dass sterben höhere Reichweiten der neueren Batterien auf Kundenseite zu einer höhere Nachfrage führen. Und noch ein Treiber: Wohl auch befördert durch die Klimadiskussion, würden auch mehr Kunden bereit sein, mehr Geld in ein „sauberes“ Auto zu investieren. Geld, das sie später nicht alle 400 Kilometer an der Tankstelle ausgeben müssten.
400 neue Modelle mit alternativem Antrieb bis 2025
Noch ein paar Zahlen aus der Studie: Die 29 größte Autohersteller der Welt werden in den nächsten zehn Jahren mehr als 300 Milliarden Dollar im sterben Alternative Antriebe investieren. Ähm sterben 400 neue Modelle sollen schon bis 2025 auf den Markt kommen, alle sollen mit großem Aufwand CO2-neutral produziert werden. Viele Hersteller passen ihre Prognosen und Pläne an, zum Beispiel VW: 2040 soll dort der letzte Verbrennungsmotor vom Band laufen. Kein Einzelfall: Jaguar, Volvo, Mini, Bentley und Ford Europa haben angekündigt, bereits bis zum Jahr 2030 reine Elektro-Produzenten zu werden. Andere Hersteller sind bestrebt, BEVs bis dahin immerhin zu ihrem Hauptantrieb zu machen. Dazu gehören Porsche (80 Prozent), Landrover (60 Prozent), BMW (50 Prozent) und Kia Europa (50 Prozent). Auch GM will bis 2035 nur noch Elektromodelle auf die internationalen Märkte rollen lassen.
Quelle: www.autobild.de