Audi-Chef Markus Duesmann hat in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) bestätigt, dass die Marke auf ihrem Weg zum reinen Elektroautobauer aus dem Segment der Kleinwagen aussteigt. Für den A1 und das kleine SUV Q2 wird es keinen Nachfolger geben, weder als Verbrenner noch als E-Modell.
Die Ingolstädter Volkswagen-Tochter hat erklärt, von 2026 an nur noch elektrische Batterien Fahrzeuge neu auf den Markt zu bringen und bis 2033 die Verbrenner sukzessiv aus dem Angebot zu nehmen. Die Marke wendet sich dabei künftig noch stärker dem Premiumsegment zu, zuletzt wurden gleich drei mögliche neue Edel-Elektroautos gezeigt. Das Einstiegssegment wird bei Audi in Zukunft die Kompaktklasse sein.
Wenn die Produktion des A1 und des Q2 in einigen Jahren ausläuft, werde das Angebot mit dem größeren A3 starten und im SUV-Segment mit dem elektrischen Q3, sagte Duesmann. „Damit schärfen wir die Positionierung der Marke und konzentrieren uns auf das, was wir am besten können: Premiumfahrzeuge, die in ihren Segmenten führend sind.“
Laut Bericht wird die nächste Generation des A3 in etwa fünf Jahren kommen. Die Basis soll nicht der aktuelle Elektroauto-Konzernbaukasten MEB stellen, den etwa VWs Kompaktwagen ID.3 oder Audis Kompakt-SUV Q4 e-tron nutzen. Der neue A3 soll schon auf der neuen elektrischen Flachboden-Konzernplattform SSP (Scalable Systems Plattform) aufbauen.
Die SSP wird maßgeblich im von Audi ins Leben gerufenen Projekt „Artemis“ vorangetrieben. Da die für die Software zuständige Volkswagen-Sparte Cariad mit Verspätungen kämpft, verzögert sich auch ein erstes geplantes Artemis-Elektroauto von Audi. Ursprünglich sei vorgesehen gewesen, im Projekt Artemis von Ende 2024 ein erstes Modell mit einer komplett neuen Software-Generation auf den Markt zu bringen, so Duesmann. Stand jetzt werde es später, man arbeitet das derzeit aus. Durch die Verschiebungen wird die Marke VW in ihrem SSP-Projekt „Trinity“ die neue Software einführen.
Der Audi-Chef äußerte sich auch zum geplanten Einstieg in die Formel 1, den viele angesichts des Umstiegs auf die E-Mobilität für überflüssig halten. Man sei schon länger in Gesprächen mit vier potentiellen Partnern aus der Formel 1, der Plan steh, berichtete Duesmann. Er sieht die Rennserie als Technologieplattform, mit der Menschen auf der ganzen Welt mit Audi vertraut machen kann. Das Unternehmen hat bereits mit der Konzeptphase für die Entwicklung von Motoren begonnen, der Start sei für 2026 geplant. Entscheidend werde sein, dass das neue Reglement der FIA den Fokus auf teilelektrischen Antrieb und nachhaltigen Kraftstoff legt. Sonst fahre Audi nicht mit.
Quelle: ecomento.de