Die Nutzung von Teslas firmeneigenem Supercharger-Schnellladenetz ist zuletzt immer wieder teurer geworden. Erst im April war die Gebühr für die weltweit aufgebauten rot-weißen Säulen in Deutschland auf bis zu 52 Cent pro Kilowattstunde (kWh) Strom erhöht worden. Schon im Mai folgt die nächste Verteuerung.
Noch Anfang dieses Jahres verlangte Tesla unter 50 Cent/kWh, nachdem im Dezember 2021 hierzulande der Preis von 40 auf 45 Cent pro kWh erhöht worden war. 2020 konnte man an deutschen Superchargern noch für 33 Cent pro kWh laden. Nun werden wieder höhere Gebühren gemeldet, die neuen Preise liegen laut Teslamag zwischen 56 und 58 Cent.
Damit ist der US-Elektroautobauer nicht mehr günstiger als die EnBW, die in Deutschland das größte Schnellladenetz für Elektroautos aller Marken bietet: Der Energiekonzern verlangt eine eigene Säule von Laufkunden 55, mit Vertrag und Grundgebühr 46 Cent pro kWh. Die EnBW gehört damit zu den frühesten Anbietern – jetzt auch vor Tesla. Am oberen Ende der Preise für schnelles mobiles Elektroauto-Laden findet sich weiter der von deutschen Autobauern gegründete Anbieter Ionity mit 79 Cent pro kWh. Dies gilt allerdings nur für Kunden ohne Vertrag.
Begründet oder angekündigt wurde die Preiserhöhung von Tesla wie üblich nicht. Mit einem Grund dürfte der anhaltende Angriff Russlands auf die Ukraine sein, der den Markt und die Wirtschaft allgemein unter Druck setzt. In den letzten Monaten hatten daher auch andere beliebte Anbieter von mobilem Ladestrom ihre Gebühren erhöht. Die Supercharger-Infrastruktur gilt weiter als eines der umfangreichsten, zuverlässigsten und komfortabelsten Schnellladenetze, der Preisvorteil gegenüber anderen Anbietern ist über die Jahre aber deutlich kleiner geworden oder verschwunden.
Zu Beginn hatte Tesla Kunden seinen noch lebenslang kostenlosen Strom, später dann aber nur noch jährliche Freikontingente angeboten. Heute müssen alle Neukunden für Supercharger-Strom zahlen, die Preise unterscheiden sich dabei je nach Land. Früher hatte Tesla-Chef Elon Musk stets betont, dass sein Unternehmen mit den Superchargern kein Geld verdienen wolle. Heute sieht das anders aus: Die Brutto-Marge auf Strom soll 30 Prozent betragen und das Netz insgesamt sich mit 10 Prozent rentieren, so Musk Anfang April.
Neben steigenden Preisen müssen Tesla-Fahrer mit zunehmendem Andrang an Superchargern rechnen: Zusätzlich zu den eigenen Kunden können in immer mehr Ländern auch Elektroautos anderer Hersteller die Säulen nutzen, allerdings zu höheren Preisen. Die Freigabe wird bereits in den Niederlanden, Norwegen und Frankreich erprobt. Damit die Supercharger-Stationen nicht überlastet werden, soll die Ladeinfrastruktur in den nächsten drei Jahren deutlich ausgebaut werden.
Quelle: ecomento.de