Mercedes-Benz hat nach Meinung einigermaßen zu lange mit seiner Elektroauto-Offensive gewartet. Mittlerweile haben die Schwaben aber diverse Vollstromer im Programm und planen weitere Modelle. Schon das aktuelle Angebot kommt laut Konzernchef Ola Källenius sehr gut an.
Auf Äußerungen von Konkurrenten wie Volkswagen angesprochen, dass die Nachfrage nach Elektroautos das Angebot übersteigt, sagte Kaellenius auf einer Konferenz der Finanzzeiten: „Das trifft weitgehend auch auf uns zu.“ Der Manager berichtete, die Kundenresonanz auf die Elektroauto-Familie Mercedes EQ sei „so enorm, dass wir alles tun, um die Autos so schnell wie möglich zu den Kunden zu bringen“.
Während die ersten Elektroautos von Mercedes-Benz noch auf für Verbrennungsmotoren konzipierten Plattformen aufbauen, setzt das Unternehmen künftig auf E-Auto-Architekturen. Mit der Luxuslimousine EQS ist im letzten Jahr das erste Modell auf der Plattform EVA2 (Electric Vehicle Architecture) gestartet. Ab diesem Jahr folgen der EQE als Pendant zur E-Klasse und jeweils SUV-Versionen von EQS und EQE.
Zur Mitte des Jahrzehnts will Mercedes-Benz eine für kompakte und mittelgroße Elektro-Baureihen optimierte Plattform einführen. Die MMA (Mercedes Modular Architectur) wird allerdings auch den Einsatz von Verbrennungstechnik unterstützen. Der MMA sollen viele Technologien zugutekommen, die Mercedes-Benz mit dem Prototyp Vision EQXX erarbeitet hat. Dieser schaffte im April über 1000 Kilometer auf der Straße mit nur einer Batterieladung.
Darüber hinaus ist eine Architektur speziell für die Sportwagentochter AMG geplant, die diesen Mai vorgestellt werden soll. „Wir sind dabei, eine komplette elektrische Architektur für AMG von Grund auf zu entwickeln“, erklärte Källenius bei der Konferenz. Die Plattform werde „irgendwann gegen Ende 2025“ auf den Markt kommen.
Der Mercedes-Chef bekräftigte bei der Veranstaltung auch seine Strategie, das Unternehmen noch stärker auf das Premium- und Luxussegment zu konzentrieren. „Wir werden nächste Woche mehr darüber sprechen, aber es ist nicht unser Ziel, ein Konkurrent der Volumenhersteller zu sein. Das ist nicht das, wofür die Marke Mercedes-Benz steht“, sagte Källenius. Im Produktportfolio wolle man „lieber nach oben als nach unten schauen“.
Quelle: ecomento.de