Der Volkswagen Konzern ist trotz eines herausfordernden Umfelds bei seiner Transformation zum nachhaltigen, softwarezentrierten Mobilitätsanbieter gut vorangekommen. Vorstandschef Diess sagte auf der virtuellen Hauptversammlung: „Wir haben im Jahr 2021 geliefert. Durch gutes Krisenmanagement sind wir finanziell robust und haben unsere Widerstandskraft aufgestellt. Gleichzeitig haben wir bei der Umsetzung unserer NEUEN AUTO-Strategie viele wichtige Fortschritte erzielt. Auch im Jahr 2022 werden wir den Umbau kraftvoll vorantreiben, trotz geopolitischer und wirtschaftlicher Herausforderungen. Unsere Teams haben Lust darauf, die Welt der Mobilität zu verändern.“
Ausblick des erfolgreichen Geschäftsjahres 2021 mit einem starken operativen Ergebnis vor Sondereinflüssen von 20 Milliarden Euro Vorstand haben und Aufsichtsrat der Hauptversammlung eine gegenüber dem voraussichtlichen Dividende von 7,50 Euro je Stammaktie und 7,56 Euro je Vorzugsaktie vorgeschlagen.
E-Offensive des Konzerns in allen Kernmärkten erfolgreich
Der Wechsel der Antriebsart von Brenner- zu Elektrofahrzeugen ist ein zentrales Element der NEW AUTO-Strategie. Herbert Diess: „Heute können unsere Kundinnen und Kunden zu fast allen Modellen eine elektrische Alternative kaufen. Damit ist unsere Auswahl an Elektroautos größer als bei jedem anderen Autokonzern.“
Die E-Offensive des Konzerns läuft in allen Kernmärkten auf Hochtouren. In Europa kam 2021 jedes vierte vollelektrische Fahrzeug (BEV) aus dem Volkswagen Konzern. In den USA erzielte der Konzern letztes Jahr einen BEV-Marktanteil von rund acht Prozent, das ist etwa doppelt so viel wie bei den Verbrennern. Mehr als zwei Drittel der 17.000 ID.4-Käufer waren Neukunden. Dieses Jahr wird der Konzern dort bereits acht BEV-Modelle anbieten. In seinem größten Einzelmarkt China lieferte der Konzern im letzten Jahr rund 93.000 vollelektrische Fahrzeuge aus, mehr als viermal so viele wie in 2020. Die bisher rund 120 ID. City Stores, die in chinesischen Metropolen eröffnet wurden, werden von den Kunden gut angenommen.
Herbert Diess ergänzte: „Wir gehen davon aus, dass das Geschäft mit der E-Mobilität schon früher als geplant so profitabel sein wird wie unser Verbrennergeschäft. Weil wir unseren Baukasten für die E-Mobilität breit ausrollen, immer mehr Werke umrüsten und unsere Technologie auch an Wettbewerber wie Ford verkaufen.“
© Volkswagen Medien
Transformation zum Tech-Konzern entschlossen vorangetrieben
Im Rahmen der NEW AUTO-Strategie hat der Konzern seine Technologieplattformen vorangetrieben.
Auf der künftigen elektrischen Einheitsplattform SSP (Scalable Systems Platform) sollen mehr als 40 Millionen Fahrzeuge gebaut werden. Komplexitätsreduzierung ist dabei ein zentrales Thema. In einem erfolgreichen Pilotprojekt in Kassel ersetzt ein Großgussteil rund 30 Einzelteile. Der Einsatz dieses Verfahrens WIRD für den Volkswagen Trinity geprüft.
Im zentralen Bereich Software wurden im vergangenen Jahr 1.000 zusätzliche Entwickler eingestellt, die den Software-Stack des Konzerns für das autonome Fahren vorantreiben. Mit dem Kamera-Softwarehersteller Hella Aglaia und weiteren Tech-Unternehmen wurden außerdem zusätzliche Fähigkeiten integriert. Zudem ist der Konzern eine Kooperation mit Bosch eingegangen, um gemeinsam noch mehr Geschwindigkeit in der Entwicklung des autonomen Fahrens aufzunehmen. „Die Software-Entwicklung vollständig ins Unternehmen zu bringen ist ein völlig neuer Ansatz, der zwei Lebenszyklen dauern wird. In der Automobilindustrie sind das 15 Jahre“, so Herbert Diess.
Im Bereich Battery & Charging hat der Konzern kürzlich nach Salzgitter und Skellefteå in Schweden den Standort seiner dritten Batteriefabrik im spanischen Valencia bekannt gegeben. Insgesamt sind bis 2030 sechs Batteriefabriken geplant. Außerdem wurde für die Volumenmarken ein einheitliches Preismodell an mehr als 300.000 Ladepunkten eingeführt. Gemeinsam mit BP wurde die erste flexible Schnell-Ladesäule eingeweiht, bis 2024 soll es 4.000 davon geben.

© Volkswagen Medien
Auch im Bereich Nachhaltigkeit wurden deutliche Fortschritte erzielt. So wurden im letzten Jahr konzernweit die CO2-Emissionen eines Neufahrzeugs um 1,7 Tonnen über die Gesamtlebensdauer gesenkt. In der Produktion wurden die Nachhaltigkeitsziele verschärft. Bis 2030 sollen die CO2-Emissionen dort um die Hälfte gegenüber 2018 reduziert werden, zuvor waren 30 Prozent weniger geplant. Damit erfüllt der Konzern laut Science Based Targets initiative (SBTi) in diesem Bereich das 1,5-Grad-Ziel.
Volkswagen setzt auf globalisierte Welt und baut internationale Präsenz aus
Der Ukraine-Krieg habe die Weltordnung in Frage gestellt, so Herbert Diess. „Dennoch: Der anfängliche Abgesang auf das Modell „Wandel durch Handel“ greift zu kurz. Blockbildung kann nicht unsere Antwort sein. Im Gegenteil: Die Verflechtung der Wirtschaftsräume sorgt dafür, dass wir miteinander reden. Globale Herausforderungen wie die Klimakatastrophe können wir nur gemeinsam lösen.“ Der Konzern werde weiter auf die Globalisierung setzen und seine Präsenz in den größten Städten der Welt ausbauen.
Auch interessant:
Hauptversammlung BMW AG: Rede und Präsentation von Oliver Zipse, Vorsitzender des Vorstands der BMW AG
Polestar 2 erhält eine bessere Euro NCAP Assisted Driving-Bewertung
Neuer Range Rover Sport feiert spektakuläre Weltpremiere mit der atemberaubenden Bezwingung einer Talsperrenmauer
Volkswagen Medien
Quelle: www.speed-magazin.de