Die Produktion in der deutschen Tesla-Fabrik in Grünheide läuft offenbar noch immer auf niedrigem Niveau. Laut einem Medienbericht sollen derzeit erst 86 Model Y Performance pro Tag vom Band laufen – und die Fahrzeuge bedürfen Nachbesserungen.
Wie „Teslamag“ unter Berufung auf „zwei gut informierte Quellen“ berichtet, dauert die Arbeit an den einzelnen Stationen statt 90 Sekunden doppelt so lang. Darüber hinaus müssten die Elektroautos anschließend noch intensiv überarbeitet werden.
Zuletzt gab es Mitte April einen Medienbericht, wonach bis Ende dieses Jahres rund 30.000 Fahrzeuge in der Gigafactory 4 gebaut werden sollen. Bis Ende April sollte die Produktion gar auf 1.000 Model Y pro Woche gesteigert werden. Mit den derzeit 86 Model Y Performance pro Tag wäre Tesla jedoch weit von diesem Ziel entfernt.
Als Grund führt „Teslamag“ zum einen Qualitätsprobleme an. Produzierte Fahrzeuge landen nicht gleich auf der Abholfläche, sondern müssten zunächst in einem separaten Bereich geparkt und nachbearbeitet werden. Man kennt dieses Thema bereits von den Anläufen früherer Tesla-Fabriken. Zum anderen werden Personalprobleme genannt. Für die Inbetriebnahme einer zweiten Linie fehle es derzeit schlicht an Mitarbeitern. Auch Lieferprobleme aufgrund des Lockdowns in Shanghai bremsen die Produktion in der deutschen Gigafactory aus. Bei den Akkus würde es knapp werden, weil die Lieferungen aus China ausbleiben. Auch die Antriebe kommen aus Shanghai. Bei diesen ist jedoch Besserung in Sicht: Im Juni soll die lokale Fertigung von Antrieben in Grünheide beginnen. Ab der zweiten Juli-Hälfte sei daher ein deutlich erhöhtes Tempo auch bei der Fahrzeug-Montage möglich.
– ANZEIGE –
Tesla ist branchenweit bekannt dafür, exponentielles Wachstum schnell zu ermöglichen. Dieses könnte in der Giga Berlin, wie die Gigafactory in Grünheide auch genannt wird, ab Ende Juli eintreten. Für größere Umstellungen soll die deutsche Produktion für zwei Wochen unterbrochen werden, womit Nacharbeiten an den produzierten Modell Y hinfällig sein sollen. Exemplarisch, die nicht mehr weiter produziert werden können, sollen aus dem laufenden Prozess herausgenommen werden können.
Bereits im Vorfeld des Produktionsbeginns im März gab es Berichte anderer Medien, wonach die Produktion in Grünheide in diesem Jahr weit unter der Kapazität von 500.000 Fahrzeugen in der ersten Ausbaustufe bleiben werde. Tesla einen schnelleren Produktionsablauf hinbekommen sollte, mehrere Mitarbeiter finden und auch eine Schicht zweite einführen können, dürfte die deutliche Steigerung der Produktionsrate gelingen.
Neuigkeiten gibt es derweil auch von der Produktion in China: In der Fabrik in Shanghai hat Tesla den Plan, die Produktion ab dem 16. Mai auf 2.600 Autos pro Tag zu steigern, laut Reuters um eine Woche auf den 23. Mai verschoben. Das soll über eine Ausweitung der Fertigung auf weitere Schichten erfolgen.
Ganz anders in Indien: Tesla hat seine Pläne zum Verkauf von Elektroautos dort wohl auf Eis gelegt, die Suche nach Ausstellungsräumen aufgegeben und einen Teil seiner Teams in Indien neu zugewiesen, after es not gelungen war, niedrigere Einfuhrsteuern zu erreichen, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen gegenüber Reuters.
teslamag.de (Grünheide), reuters.com (Shanghai), reuters.com (Indien)
Quelle: www.electrive.net