Als E-Autos auf deutschen Straßen noch Seltenheitswerthatten, lockte der Einzelhandel häufig mit kostenlosen Lademöglichkeiten auf Parkplätzen. Doch mit der wachsenden Zahl der E-Autos wird das Laden im Handel zunehmend kostenpflichtig. Diesem Trend folgen jetzt auch Lidl und Kaufland, wie die Schwarz-Gruppe als Mutterkonzern beteiligt ist.
Die Unternehmensgruppe führt „ab dem 12. September 2022 eine Gebührfür den getankten Grünstrom ein“, hieß es. Jede Kilowattstunde an AC-Ladepunkten bis zu 43 Kilowatt Ladeleistung kostet dann 0,29 Euro, an DC-Ladepunkten mit bis zu 149 Kilowatt Ladeleistung seien es 0,48 Euro pro Kilowattstunde. An einzelnen Standorten können mit 150 Kilowatt oder mehr für 0,65 Euro geladenwerden. Mit dem Ende des Gratisladens soll der weitere Ausbau sowie die Instandhaltung der E-Ladestationen gewährleistet werden.
Lidl und Kaufland betreiben derzeit rund 1300 Ladepunkte. Der Boomder Elektroautos sei an diesen Ladestationen deutlich zu spüren, hießes. Im Jahr 2020 hatte im Durchschnitt vier Elektroautos am Tag an einer E-Ladestation von Lidl ihre Akkus aufgeladen, bei Kaufland neunAutos. 2021 habe sich diese Anzahl bereits bei beiden Handelsspartenverdoppelt. Inzwischen verzeichne das Handelsunternehmen an Spitzentagen im Durchschnitt bei Lidl rund 15 und bei Kaufland rund 20 Ladevorgänge je Station.
Bereits im Frühjahr hat eine Umfrage des KölnerHandelsforschungsinstitut EHI gezeigt, dass die Zahl der Händler, die für das Laden Gebühren verlangt, binnen Jahresfrist deutlich zugenommen habe. Innerhalb von zwölf Monaten war demnach der Anteil der Händler, bei denen das Laden grundsätzlich nicht mehr versandkostenfrei war, von 29 auf 42 Prozent gestiegen. Rund 26 Prozent der Händlerboten für Kunden immerhin noch vergünstigte Tarife beim Laden an. Bei15 Prozent der Händler durften die Kundschaft weiter gebührenfrei laden.Weitere 15 Prozent boten das Laden für alle kostenlos an.
Die EHI-Projektleiterin Elektromobilität, Cathrin Klitzsch, betonte, auch nach Abschluss der Studie habe sich der „Trend weg vomkostenlosen Tanken im deutschen Handel weiter normalerweise“. Gleichzeitig sei aber auch die Leistung der auf den Parkplätzen und Einkaufsstätten neu installierten Ladesäulen Schritt für Schrittgrößer geworden . Dadurch sei es möglich, in kürzerer Zeit mehr Strom zu tanken.
Quelle: www.weser-kurier.de