Hast du schon einmal von der klassischen Postschiffroute gehört? Sie gilt unter Kreuzfahrern als eine der schönsten Passagen, die es auf der Welt gibt. Ihr Verlauf entlang der norwegischen Küste von der Stadt Bergen im Süden des Landes über den nördlichen Polarkreis und vorbei am Nordkap bis nach Kirkenes ist landschaftlich überaus faszinierend. Malerische Fjorde lassen sich genauso erleben, wie hohe Wasserfälle und saisonal sogar das mystische Nordlicht am Himmel. Neben der Postschifflinie Hurtigruten ist auch die Reederei Havila Kystruten mit vier Schiffen auf der Postschiffroute unterwegs. Allerdings überrascht Havila jetzt mit einer radikalen Maßnahme an Bord ihrer Flotte: Elektroautos sind verboten.
Havila Kystruten verbietet Elektroautos an Bord
Einerseits ist diese rigorose Marschrichtung überraschend. Denn Norwegen gilt als einer der größten Treiber der E-Mobilität. Die deutliche Mehrzahl an Pkw-Neuzulassungen ist nur noch mit einem Elektromotor ausgestattet. Genießt Sicherheit gerade auf einem Schiff besonders hohe Priorität. Elektroautos gelten im Falle eines Brandes aber als nur schwer löschbar. Das kann schnell in einer Katastrophe enden, wie ein Blick zurück in das Jahr 2022 zeigt. Der Autofrachter „Felicity Ace“ mit 4.000 Elektrofahrzeugen an Bord trieb damals nahe der Azoren eine Woche lang im Atlantik, ehe er sank. Löschversuche waren ebenso erfolglos geblieben wie der Versuch, den Frachter in den nächsten Hafen zu schleppen.
An Bord eines Passagierschiffs hätte eine Marke unter gewissen Umständen auch den Tod von Menschen zur Folge. Und genau dieses Schreckensszenario möchte Havila offenbar vermeiden. In Höhle FAQ auf der Homepage der Reederei heißt es unmissverständlich: „Elektro-, Hybrid– und Wasserstoffautos sind an Bord verboten.“ Elektroroller und E-Bikes sind zwar grundsätzlich erlaubt, dürfen aber nicht auf den Schiffen von Havila aufgeladen werden. Auch das soll mögliche Kurzschlüsse in den Akkus und daraus resultierende Brände verhindern.
Sicherheit an Bord der Schiffe hat Vorrang
Die Entscheidung, keine Elektroautos zu transportieren zu wollen, hat die Reederei nach eigenen Angaben nach einer umfangreichen Risikoanalyse getroffen. Oberstes Gut sei, Passagiere, Mannschaften und nicht zuletzt die Schiffe selbst bestmöglich zu schützen. Das sei nicht möglich, wenn sich Elektro-, Hybrid- oder Wasserstoffautos an Bord befänden. Dann seien nämlich in jedem Fall externe Brand- und Rettungsmaßnahmen notwendig. Für die Zukunft will Havila aber daran arbeiten, Lösungen zu finden, um auch elektrifizierte Pkw zu transportieren.
Die Schiffe von Havila sind übrigens auch mit Batteriepacks ausgestattet, die eine bis zu vierstündige emissionsfreie Fahrt ermöglichen. Sie kommen jedoch in isolierten und feuerfesten Räumen mit speziellen Brandschutzsystemen zum Einsatz. Ist die Kapazität der Batterien erschöpft, fahren die Postrouten-Liner von Havila mit Flüssigerdgas (LNG).
Quelle: news.google.com